Europa Club 7 – Erzbischof Péter Erdő über Epochenfragen und Kirche
11. Juni 2013
Erzbischof Péter Erdő, Primas der Katholischen Kirche in Ungarn, war am 11. Juni 2013 Gast des Europa Clubs. Er sprach im Rahmen der aktuellen Veranstaltung über Epochenfragen, Kirche, Glauben und die erhaltende Kraft der Gemeinschaften. Der hochrangige geistliche Würdenträger wurde vom Präsidenten der UAW, József Pálinkás, begrüßt, die Diskussion wurde eingeleitet und moderiert von Ferenc Glatz, Direktor des Europa Instituts Budapest und Präsident des Europa Clubs.
Die zur Jahrtausendwende wirksam werdenden anthropologischen Veränderungen, bestimmen das vorgesetzte Programm jeder in der europäischen Gesellschaft involvierten Institution, so auch das der katholischen Kirche. Die Erwartungen, die die Menschen an Intellektuelle, Politiker oder eben Geistliche formulieren, sind ihrer Art nach verschieden geprägt. Die Ausdruckformen der Kommunikation befinden sich im Wandel: mit der Terraingewinnung der bildlichen und musikalischen Informationsübertragung schwindet die prioritäre Stellung der begrifflichen Kommunikation. Es sind nicht länger die zeitbeständigen Fragen zur Weltanschauung und zur eigenen Überzeugung, die die Menschen in erster Linie beschäftigen. Sie erwarten vielmehr Rat, wie sie ihr augenblickliches persönliches Wohlergehen gewährleisten können. Die Kirche, wollte sie sich diesen, in der Gegenwart präsenten Erwartungen anpassen, darf ihre Überzeugung nicht aufgeben, dass es stets die Gemeinschaft erhaltenden geistlichen, moralischen und langfristigen Ziele sind, die den Menschen nahe gebracht werden sollen. Diese seine These untermauerte Péter Erdő, Primas der Katholischen Kirche in Ungarn, Erzbischof, einer der hohen geistlichen Würdenträger des weltweiten Katholizismus, in seinem im Europa Club gehaltenen Vortrag anhand von konkreten, dem Alltag in den westlichen Teilen Europas, in den außerhalb von Europa liegenden Gebieten der Welt und in Ungarn entnommenen Beispielen.