Österreichisch-Ungarische Beziehungen in der Geschichtswissenschaft, 1960–2010
5. Oktober 2015
Das Thema der von Akademiker Prof. Ferenc Glatz einberufenen Gesprächsrunde, zu der renommierte Vertreter der Monarchie-Forschung eingeladen wurden, war die Zusammenarbeit und das Beziehungsnetzwerk zwischen der ungarischen und österreichischen Geschichtsschreibung zwischen 1960 und 2015 – die Zeit der „großen, bilateralen fachwissenschaftlichen Unternehmungen zwischen Österreich und Ungarn im Bereich der Geschichtswissenschaft“. Ein wichtiges Forschungsfeld dieser fachwissenschaftlichen Zusammenarbeit war die Geschichte der Österreichisch-ungarischen Monarchie, ein Themenbereich, aus der bis in die Gegenwart und auch für die Zukunft zahlreiche Lehren ziehen lassen.
Die Jahrzehnte nach 1960 waren eine Zeit – wie hierauf Prof. Glatz verwies – als die Geschichtswissenschaft zum letzten Mal eine allgemeine politische Rolle in der Politik dieses geographischen Raumes spielte. Im Rahmen der Gesprächsrunde wurden die fachwissenschaftlichen Beziehungen, Fragestellungen und Projektarbeiten der an den großangelegten fachwissenschaftlichen Projekten mitwirkenden Historiker wie auch ihre persönlichen Erlebnisse bzw. Erinnerungen angeführt. Die anwesenden Historiker waren sich einig, dass dieses auf persönliche Erfahrungen beruhende Kenntnismaterial für die kommenden Generationen als wichtige Quelle bei ihren historiographischen und kulturgeschichtlichen Forschungen dienen könnte. Teilnehmer der Gesprächsrunde waren neben dem Gastgeber und Moderator, Prof. Ferenc Glatz, Minister für Kultur und Bildung a. D., Präsident der UAW a. D., langjähriger Direktor des Instituts für Geschichtswissenschaft der UAW, Direktor des Europa Institutes Budapest; Prof. Arnold Suppan, langjähriger Direktor der ÖOSI und des Instituts für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien, Generalsekretär, später Vizepräsident der ÖAW; Prof. Károly Manherz, Staatssekretär verantwortlich für das Hochschulwesen a. D., Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der ELTE a. D., langjähriger Institutsleiter und Direktor des Germanistischen Instituts an ELTE, Mitglied des Wissenschaftlichen und des Stiftungsbeirates des Europa Institutes Budapest; Prof. Lajos Gecsényi, langjähriger Hauptdirektor des Ungarischen Nationalarchivs; Prof. Zoltán Szász, Mitglied des Wissenschaftlichen und des Stiftungsbeirates des Europa Institutes Budapest; Dr. Attila Pók, langjähriger stellv. Direktor des Instituts für Geschichtswissenschaft der UAW, Generalsekretär der Ungarischen Historischen Gesellschaft, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates des Europa Institutes Budapest.