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Begegnungen
Schriftenreihe des Europa Institutes Budapest, Band 14:131–141.

KLAUS J. MATTHEIER

Sprachinseln als Arbeitsfelder

Zu den zentralen Forschungsdimensionen der Erforschung deutscher Sprachinseln

 

Verehrter Jubilar, lieber Herr Manherz,

 

Sie wissen sicherlich nicht, dass Sie derjenige gewesen sind, der als erster mein wissenschaftliches Interesse an den ungarisch-deutschen Sprachinseln und an der Sprachinselforschung überhaupt geweckt hat. Bei unserem ersten Treffen in Budapest, an dem ich als Dekan der Neuphilologischen Fakultät und offizieller Repräsentant der Heidelberger Partneruniversität der ELTE anlässlich des 300jährigen Jubiläums der Gründung des Germanistischen Seminars teilnehmen durfte, legten Sie persönlich durch einen Vortrag und in einer Reihe von interessanten Gesprächen den Grundstein für mein Interesse an ungarischen Sprachinseln und an Sprachinseln im allgemeinen. Dafür möchte ich mich bedanken, indem ich Ihnen einige Überlegungen zu den unterschiedlichen Dimensionen der Erforschung von Sprachinseln und der vielfältigen Verknüpfung mit vielen verschiedenen Teilbereichen der Germanistischen Linguistik und der Sprachwissenschaft überhaupt widme.

Das sprachsoziologische Phänomen „Sprachinsel“ ist weltweit in den verschiedensten Konstellationen in der Vergangenheit und in der Gegenwart verbreitet. Immer dann, wenn irgendwo in der Welt eine Kommunikationsgemeinschaft als Sprachminderheit von ihrem eigentlichen Sprachmutterland geographisch getrennt ist und von einer sprachlich differenten Kontaktgesellschaft umschlossen bzw. überdacht wird, sprechen wir von einer Sprachinselkonstellation (Mattheier 1994). Von einer Sprachminderheit unterscheidet sich eine Sprachinsel durch eben die Existenz eines Sprachmutterlandes, durch dessen Einflussnahme die Sprachinsel zusätzlich geprägt wird. Das gilt für die Hindi sprechenden Siedlungen auf Mauritius und Fidji (Moag 1977) ebenso wie für die mittelbairisch sprechenden Sprachinseln im ungarischen Bergland, die das Forschungsgebiet unseres Jubilars sind.

Sprachinseln sind jedoch nicht nur heute in allen Weltregionen verbreitet, und man hat fast den Eindruck, dass viele Sprachinseln durch die vielfältigen Migrationsbewegungen und Vertreibungen derzeit neu im Entstehen sind. Wir müssen damit rechnen, dass auch in früheren Zeiten immer wieder überall Sprachinseln von der gerade erwähnten Art entstanden sind, von denen die meisten inzwischen von umgebenden Kontaktgesellschaften assimiliert worden sind. Dabei hat es – wenn man die zentralen Sprachinselbereiche überblickt – nur vordergründig den Anschein, dass Sprachinseln an bestimmte gesellschaftliche Strukturen gebunden sind, etwa an eine eher ländliche Produktionsweise. Sicherlich sind ländliche Regionen ganz allgemein nicht den zentralen Prozessen gesellschaftlichen Wandelns mit der gleichen Intensität ausgesetzt wie städtische Regionen. Doch zeigen die chinesischen und italienischen Sprachinseln in Manhattan, ebenso wie die türkische Sprachinsel in Berlin-Kreuzberg, dass beim Vorliegen von ausreichend starken „maintenance-Faktoren“ auch städtische Sprachinseln über viele Generationen hinweg Stabilität aufweisen können.

Und auch in der Vergangenheit haben die zahlreichen niederdeutschen Sprachinseln, die über Jahrhunderte den Ost- und Nordseeraum geprägt haben, ebenso wie italienische Sprachinseln etwa in den süddeutschen Handelsstädten, einen städtischen Charakter.

Die hier erkennbar werdende weite Verbreitung des sprachsoziologischen Phänomens „Sprachinsel“ hat nun keinesfalls eine intensive internationale wissenschaftliche Beschäftigung damit ausgelöst. Sprachinselforschung wird international nicht einmal als ein gesonderter Forschungsbereich angesehen. Sie wird in der Regel im Rahmen der Sprachminoritätenforschung mitbehandelt, obgleich Sprachminoritäten sowohl soziolinguistisch als auch linguistisch und dialektologisch unter völlig anderen Rahmenbedingungen stehen. Das zeigt sich daran, dass Sprachinselvarietäten häufig von den Sprachentwicklungen des Mutterlandes beeinflusst werden, oder dass es sprachenpolitische Einflüsse des Mutterlandes, etwa durch Unterhaltung eines Minderheitenschulsystems, gibt. Bei eigentlichen Sprachminoritäten, wie dem Sorbischen oder dem Bretonischen, sind derartige Einflüsse nicht möglich, weil der Bezug zu einem Sprachmutterland fehlt.

Eine spezielle wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Phänomen „Sprachinsel“ gibt es, soweit ich sehe, ausschließlich in bezug auf deutschstämmige Sprachinseln und in der deutschen Forschungstradition. Hier aber lässt sich das Forschungsinteresse an Sprachinselphänomenen zurückführen auf einen der Gründerväter geisteswissenschaftlichen Denkens überhaupt. Kein geringerer als Wilhelm Gottfried Leibniz äußert im Zusammenhang mit seinen Plänen zum Ausbau einer deutschen Fach- und Wissenschaftssprache am Ende des 17. Jahrhunderts in einem Brief an Professor Potesta den Wunsch nach einem „Specimen vokabulorum et modorum loquendi Saxonibus Transsylvaniae”. Obwohl schon zwei Jahrhunderte früher Georg Reicherstorffer auf eine Reihe von sprachlichen Ähnlichkeiten zwischen dem Siebenbürgischen und dem Kölnischen hinwies, kann man mit Leibniz den Ausgangspunkt der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Sprache von Sprachinseln ansetzen. Dabei geht es hier um den ältesten heute noch bestehenden deutschstämmigen Sprachinselbereich, das durch den ungarischen König Géza der II. (1141–1162) gegründete Siebenbürgen (Klein 1966; Scheiner 1896).

Von einer intensiven und systematischen wissenschaftlichen Beschäftigung mit deutschstämmigen Sprachinseln kann man jedoch erst seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sprechen, und zwar insbesondere im Zusammenhang mit der sog. „Heimatbestimmungsmethode’, durch die anhand von Vergleichen zwischen Mundart in der Sprachinsel und im Mutterland fundierte Informationen über die historische Heimat der Siedler erwartet wurden.

Die Erforschung von Sprachinseln hat in den letzten etwa 125 Jahren einmal reiche Informationen über den Gegenstand selbst ergeben. Hinzu kommt, dass die Sprachinselforschung für die verschiedensten Bereiche der Germanistischen Linguistik und der Sprachwissenschaft generell wichtige Forschungsergebnisse erbracht hat. Zwar stieß man mit der Heimatbestimmung auf erhebliche methodische Schwierigkeiten, aber im Bereich der Soziolinguistik und auch der Kontaktlinguistik sowie der Sprachwandelforschung erweist sich dieser Wissenschaftsbereich als ein geradezu ideales Feldlabor. So hat schon der „Vater der Sprachinselforschung’, Viktor Schirmunski, darauf verwiesen, dass Entwicklungen, die im Mutterland wegen der stabilen gesellschaftlichen Strukturen Jahrhunderte in Anspruch nehmen, in Sprachinseln so schnell ablaufen, dass sie direkt beobachtbar werden. So hat er die Koineisierung in den russlanddeutschen Mundarten etwa 150 Jahre nach ihrer Gründung schon beobachten und beschreiben können.

Ich werde in diesem Beitrag die reizvolle Aufgabe, eine Geschichte der deutschen Sprachinselforschung zu skizzieren, beiseite stellen. Nicht unter historischer Perspektive werde ich die bisherige Sprachinselforschung sichten und strukturieren, sondern in systematisierender Absicht. Dadurch sollen in erster Linie jüngeren Wissenschaftlern einige Kategorien geliefert werden, anhand derer sie ihr eigenes Forschungsinteresse an der Sprachinselforschung positionieren können.

Unterschieden werden dabei zwei Gegenstandsbereiche, die Varietätenlinguistik und die Kontaktlinguistik, je nachdem, ob die autochthonen Sprachverhältnisse innerhalb einer Sprachinselgemeinschaft untersucht werden sollen, oder ob die Wechselwirkung zwischen der autochthonen Sprache und der Sprachlichkeit der allochthonen Umgebungs- bzw. Überdachungsgesellschaft thematisiert werden soll. Jeder dieser beiden Bereiche kann nun in der Forschung unter statischem Aspekt oder unter dynamischem Aspekt angegangen werden. So erschließt etwa der Atlas der texasdeutschen Mundarten (Gilbert 1972) eine varietätenlinguistische Fragestellung innerhalb der texasdeutschen Sprachinselbereiche unter statischem Gesichtspunkt, indem er den gegenwärtigen Stand des Deutschen fixiert. Die Zurückdrängung der deutschen Varietäten aus einer ursprünglich niederdeutschen Sprachinsel in Iowa, die von Birgit Mertens (1994) untersucht wird, thematisiert den kontaktlinguistischen Bereich, aber unter dynamischerem Aspekt als der derzeit ablaufende Prozess.

Die beiden genannten Gegenstandsbereiche werden weiterhin unterschieden nach der speziellen Fragestellung, die an die Varietäten- bzw. an die Kontaktlinguistik herangetragen wird. Hier geht die Forschung entweder strukturlinguistisch vor, indem die Varietäten und die Kontaktsprache bzw. ihr Einfluss aufeinander (struktur)linguistisch beschrieben wird, oder die Forschungsfragestellung ist sprachsoziologisch ausgerichtet, indem es um die gesellschaftlichen Bindungen und Funktionen des Varietätenkontaktes bzw. der Wechselwirkung zwischen Sprachinsel und Umgebungsgesellschaft geht. Drittens stellt auch die Region eine zentrale Kategorie für die Strukturierung der Sprachinselforschung dar, da viele Sprachinseln eine teilweise große räumliche Erstreckung und dialektgeographische Variationen aufweisen, ebenso wie die umgebenden Kontaktvarietäten. Man denke etwa an den pennsylvaniadeutschen Akzent des Englischen im Umfeld der Sprachinseln (Kopp 1999). Auf eine darüber hinaus mögliche vierte Perspektivierung der Forschungsansätze der deutschen Sprachinselforschung – die Einordnung nach gegenwartsbezogenen vs. historischen Sprachinseln – werde ich hier verzichten. Sicherlich ergeben sich bei der Erforschung historischer Sprachinseln teilweise erhebliche methodische Schwierigkeiten, insbesondere bei der Datenerfassung. Man denke da an niederländische Sprachinseln östlich der Elbe, die im 12./13. Jahrhundert entstanden und heute nur noch an wenigen dialektologischen bzw. namenkundlichen Besonderheiten erahnbar sind. Doch prinzipiell wird man dasselbe theoretisch-methodische Analyseinstrumentarium verwenden, das auch sonst zur Verfügung steht.

Wenn wir diese Faktoren systematisch miteinander in Beziehung setzen, ergeben sich 12 Forschungsansätze, die sich immer wieder in der Forschungsgeschichte und der gegenwärtigen Erforschung von Sprachinseln zeigen. Ich werde im folgenden diese 12 Forschungsansätze der Sprachinselforschung kurz skizzieren und veranschaulichen, und dabei zugleich auch die Frage stellen, wohin der Weg der Sprachinselforschung führen wird. Beginnen werde ich mit Forschungsansätzen, die sich ausschließlich auf die autochthonen Varietäten in einer Sprachinselkonstellation beziehen. Hier kann einmal die linguistische Struktur der einzelnen Sprachinselvarietäten beschrieben werden, also die Phonologie, die Morphologie und die Syntax sowie der Wortschatz. Obgleich das prinzipiell möglich wäre, wird für eine derartige innerlinguistische Beschreibung einer Sprachinselvarietät so gut wie nie ein strukturlinguistischer Ansatz im strengen Sinne gewählt (vgl. Ferré 1994), wie das etwa bei wirklichen Sprachminderheiten mit isolierten Sprachen, wie dem Baskischen, sicherlich der Fall ist. Die Beschreibungen von Sprachinselvarietäten wählen in der Regel, wie auch die Dialektologie, vergleichende Analyseansätze. Dabei kann die Vergleichsvarietät entweder ausschließlich ordnende Funktion haben, wobei sowohl der überdachende autochthone Standard als auch eine historische Vorform, etwa das Mittelhochdeutsche, für den Vokalismus und das Westgermanische für den Konsonantismus gewählt werden. Es ist aber auch möglich, dass das Bezugssystem als eine reale oder postulierte historische Vorform für die belegten Sprachinseldialektformen angesehen wird. Dann erhält der Forschungsansatz einen eher dynamischen Charakter, insofern mit der Varietätenbeschreibung zugleich eine Entwicklung von der Vorform zur jetzigen Form angenommen wird. So vergleicht etwa Damke (1997) die zentralen Lautveränderungsprozesse in der von ihm untersuchten südbrasilianischen Sprachinsel mit den Dialektverhältnissen im Herkunftsgebiet Hunsrück. Und Schirmunski vergleicht die deutschstämmigen Newa-Mundarten auf der Vergleichsfolie des Mittelhochdeutschen (1926/27).

Obgleich schon in diesem Forschungsansatz wegen des vergleichenden Zugriffs in gewisser Weise nicht mehr eine rein statisch beschreibende, sondern eine dynamische, eine mögliche Veränderung widerspiegelnde Entwicklung angenommen wird, sollte man den dynamisch beschreibenden Forschungsansatz doch deutlich davon unterscheiden. Hierbei handelt es sich um sprachliche Entwicklungen, die sich aus dem Miteinander verschiedener autochthoner Varietäten in einer Sprachinselgemeinschaft herausbilden. Wenn, womit sehr häufig zu rechnen ist, in der Anfangsphase einer Sprachinselbildung eine Varietätenmischungskonstellation vorliegt, dann hat man schon früh eine gemeinsame Weiterentwicklung und einen autochthonen Ausgleichsprozess postuliert. Verschiedene Modelle aufnehmend hat Hutterer (1963) für diese Entwicklung ein Modell eines mehrstufigen Ausgleichsprozesses entworfen, durch den raumübergreifende autochthone Ausgleichsvarietäten entstehen. Solche Ausgleichsvarietäten sind etwa das Mennonitenplatt, das Hunsrückisch in Brasilien, das Pennsylvaniadeutsch und wohl auch das Ostfränkische und die beiden Typen der bairischen Ausgleichssprache in Ungarn. Auch diese Ausgleichsvarietäten können, ebenso wie die zwischen den Ausgangsvarietäten und den Ausgleichsvarietäten liegenden Zwischenvarietäten, Gegenstand von Sprachbeschreibungen werden. Daneben muss jedoch auch mit eigenständigen, nicht kontakt-sondern allgemein sprachwandelinduzierten Veränderungen in der Struktur einer Sprachinselvarietät gerechnet werden, etwa mit allgemeinen „drift’-Entwicklungen, die neue formale Eigenschaften der Ausgleichsvarietäten entstehen lassen (vgl. Salmons 1994).

Für die Beschreibung der linguistischen Struktur solcher Abbau- und Ausgleichsprozesse hat Schirmunski schon 1930 ein Entwicklungsmodell vorgeschlagen, das in der Folgezeit immer wieder von der Forschung aufgegriffen worden ist: das Modell der primären und sekundären Merkmale. Dabei geht Schirmunski von der Annahme aus, dass in einem Dialektabbauprozess zuerst die besonders hervorstechenden salienten Merkmale aufgegeben werden und die weniger hervorstechenden sekundären Merkmale in den Ausgleichssprachen häufig erhalten bleiben. Zwar ergab sich schon sehr bald das Problem der eindeutigen Operationalisierung von besonders hervorstechenden vs. weniger hervorstechenden lautlichen Merkmalen. Trotzdem gelang es Schirmunski, mit diesem Entwicklungsmodell mindestens drei russlanddeutsche Ausgleichsvarietäten in ihren lautlichen Strukturen zu beschreiben: das Neufränkische, das Neuhessische und das Neuschwäbische, in denen jeweils die im Verhältnis zur Standardsprache weniger auffälligen Merkmale der fränkischen, schwäbischen bzw. hessischen Dialekte der Siedler erhalten geblieben sind. Aber auch zwischen diesen drei Ausgleichsvarietäten lässt sich anhand des Konzeptes von primären und sekundären Merkmalen eine Gewichtung feststellen, nach der das Neufränkische häufig die Ausgleichsvarietät bildet, die am längsten erhalten bleibt. Alle bisher diskutierten Konzepte der Entwicklungsdynamik innerhalb der linguistischen Struktur von autochthonen Varietätengefügen basieren in sprachwandeltheoretischer Hinsicht ausschließlich auf varietätenkontaktinduzierten Prozessen. Die Neuerungen stammen aus koexistierenden Varietäten.

Soweit die auf die Sprachinselvarietäten bezogenen Forschungsansätze, die unter statischem und dynamischem Gesichtspunkt die jeweilige Varietätenstruktur thematisieren. Wenden wir uns nun der Soziolinguistik des Sprachinselinnenraumes zu und dem Aspekt der Gesellschaftlichkeit der Sprachinsel sowie der Verbreitung, Verwendung und Bewertung der in ihr vorkommenden autochthonen Varietäten. Im Vordergrund der Forschung sollte hier die Beschreibung des autochthonen Kommunikationsprofils einer Sprachinsel stehen, so wie man es durch systematische Beobachtung oder auch durch Fragebogenbefragung erheben kann (Mirk 1997; Gerner 1998). Häufig wird jedoch diese rein statische Darstellung der soziolinguistischen Verhältnisse vermischt mit dynamischen Aspekten, etwa des Varietätenverlustes oder des Varietätenerhalts und der dabei wirksamen Faktoren. Demgegenüber sollte am Anfang jeder Sprachinselanalyse die Erarbeitung eines detaillierten Kommunikationsprofils stehen, in dem zu drei bzw. vier Bereichen Informationen zusammengestellt werden sollten: zur Verbreitung der vorhandenen autochthonen Varietäten innerhalb der Sprachinsel, zum Erwerb dieser Varietäten, zu den Gebrauchssphären und Funktionen der einzelnen Varietäten, und schließlich zur offenen und latenten Bewertung. So ist das „Kirchenhochdeutsch“ unter den Old Order Amish in Big Valley, Pennsylvania, nur unter den Predigern und sonstigen Amtsträgern verbreitet, die diese Kompetenz auf der Grundlage rudimentärer Schulkenntnisse durch Bibellesen aufbauen. Auch die Gebrauchssphäre des Kirchenhochdeutschen ist sehr eng an den Gottesdienst und das Liedersingen gebunden, seine Bewertung ist jedoch, zumindest im offiziellen Wertbereich, als Sprache der Bibel sehr hoch.

Da die Sprachinselbewohner in vielen Fällen jedoch nicht nur über die allochthone Sprachinselvarietäten verfügen, sondern mindestens bilingual sind, weil sie auch über die allochthonen Kontaktvarietäten verfügen, ist es sinnvoll, die Erarbeitung eines Kommunikationsprofils der Sprachinselsprecher zugleich auf die Kontaktsprache auszuweiten, die fast immer in festen Sprachwechselbeziehungen zu den autochthonen Varietäten steht. Konstellationen, in denen die Kontaktsprache nicht zum Spektrum der Ausdrucksmittel in einer Sprachinsel gehört, sind heute selten. So geht man davon aus, dass die einwandernden Deutschen in Ungarn, insbesondere in ländlichen Regionen, verhältnismäßig lange kein Ungarisch gelernt haben, eine Konstellation, die man wohl auch für die ersten 100 Jahre der Sprachinseln in Rußland annehmen kann.

Forschungen zur Soziolinguistik der Entwicklungsdynamik und der Veränderungsprozesse innerhalb einer Sprachinsel hat man schon früh mit dem Konzept der Mutter- und der Tochtersprachinseln erfassen wollen. Tochtersprachinseln sind dabei soziolinguistisch und linguistisch durch Merkmalkonstellationen geprägt, die ihrerseits aus den Muttersprachinseln stammen und keine direkte Verbindung mehr zum Sprachmutterland haben. Innerhalb der einzelnen Sprachinsel, die durch Varietätenmischung geprägt ist, hat man in der Forschung häufig eine Entwicklung beobachtet, die Schirmunski als Koineisierung bezeichnet hat. Da eine überdachende autochthone Standardvarietät fehlt, tritt eine der Ausgleichsvarietäten der Sprachinsel an die Stelle der Standardvarietät. Derartige Koineisierungen haben wir etwa im Plautditsch, dem Mennonitenplatt vor uns (Moelleken 1987), aber wohl auch in dem Predigerdeutsch der Hutterer (Rein 1977). Beides sind Varietäten, die innerhalb der jeweiligen Sprachinsel auch Funktionen erfüllen, die sonst einer Standardvarietät zukommen.

Die dritte Dimension, unter der man in der Forschung die Varietäten einer Sprachinsel betrachtet hat, ist die räumliche Ausdehnung der Sprachinsel. Das zentrale Forschungsmittel hinsichtlich der regionalen Ausdehnung einer Sprachinsel ist die Sprachinselkarte bzw. der Sprachinselatlas. Beispiele dafür sind der Atlas der texasdeutschen Mundarten (Gilbert 1972), der „Word Atlas of Pennsylvania German“ (Seifert 2001) oder auch der Wolgadeutsche Sprachatlas (Berend 1997). Solche Atlanten stehen in der Regel vor dem Problem, dass Sprachinseln selten geschlossene Räume bilden, in denen ausschließlich Siedler der autochthonen Gruppe leben. In Pennsylvania etwa ist die Siedlungsdichte der Pennsylvaniadeutschsprechenden nirgends höher als 25 Prozent, so dass die Pennsylvaniadeutschen in der Regel keine autochthonen, sondern allochthone Nachbarn haben. Trotzdem zeigen alle Sprachatlanten von Sprachinselregionen, dass die Sprachinselvarietät durchaus regionalspezifische Differenzen aufweisen und innerhalb der Sprachinsel „Varietätenräume“ bilden. So zeigen sich etwa in den Karten des „Word Atlas of Pennsylvania German” oft Dialektdifferenzen zwischen dem Pennsylvaniadeutschen von Lancaster County und Berks County (Seifert 2001: 97).

Die Forschungsfrage nach den dynamischen Aspekten der regionalen Verbreitung von Sprachinselvarietäten thematisiert einen Bereich, der seit Beginn der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Sprachinseln immer wieder im Zentrum des Interesses gestanden hat: die Frage, ob durch einen systematischen Vergleich einer Sprachinselvarietät mit ähnlichen Varietäten im Mutterland Informationen über die ursprüngliche Herkunft der Siedler gewonnen werden können. Der siebenbürgisch-sächsische Wissenschaftler Kisch hat diese These 1927 mustergültig formuliert. Er schreibt:

Ich, der ich siebenbürgische Mundart von (Nieder-)Wallendorf bei Nösen (Niesen) als Muttersprache zu beherrschen glaube, erkläre im Bewusstsein der Tragweite dieser Behauptung, dass ich mich heute, nach 800jähriger Trennung meiner Vorfahren von der urheimatlichen Scholle, mit den Bewohnern von Wallendorf (bei lux. Nösen/Niesen) [...] ohne nennenswerte Schwierigkeiten mindestens ebenso leicht verständigen kann, als z.B. mit den ebenfalls rein siebenbürgisch-sächsisch sprechenden Bewohnern der Gemeinden des Burgenlandes. Das ist doch kein Zufall! (Klein 1966: 4).

Diese These war und ist auch heute noch für die Siedlungsgeschichte, auf die die Sprachinselbildung zurückgeht und damit verbunden auch für die ethnische Verankerung der Sprachinseln im Mutterland, von Bedeutung. Hinzu kommt aber noch ein sprachhistorisch bedeutsamer Aspekt. Wenn etwa die Russlanddeutschen, die seit 1767 aus dem Deutschen Reich nach Russland einwanderten, aus ihrem westmitteldeutschen Heimatgebiet die Passivbildung mit geben mitbringen, so weiß der Sprachhistoriker, dass diese Form mindestens seit der frühen Neuzeit in dem Raum heimisch ist. Dialektmerkmale der Sprachinselmundarten geben Auskunft über die Chronologie von sprachhistorischen Entwicklungen im Herkunftsland. Jedoch ist die Tragfähigkeit der These von der Heimatbestimmung immer wieder mit gewichtigen Argumenten infrage gestellt worden. So hat Veith gezeigt, dass selbst eindeutig scheinende Herkunftsbestimmungen, historisch überprüft, in die Irre führen (Veith 1969).

Wenden wir uns nun dem zweiten Gegenstandsbereich der Sprachinselforschung zu, dem Bereich des Kontaktes zwischen den autochthonen Varietäten und der umgebenden und/oder überdachenden Kontaktsprache. Dieser Bereich ist in der auf den Osten Europas gerichteten Sprachinselforschung lange Zeit nur am Rande behandelt worden. Für den russlanddeutschen Raum finden wir erst nach der Revolution erste Ansätze zur Beschreibung des Einflusses des deutschen Wortschatzes durch den „revolutionären“ russischen Wortschatz. Und systematisch werden die linguistischen Wechselwirkungen zwichen Russisch und Russlanddeutsch in Russland erst nach dem II. Weltkrieg und der Zeit der Wirren in den 60er Jahren untersucht (Berend; Jedig 1991: 167ff.). Das geschieht theoretisch-methodisch durchweg, indem Interferenz- und Transferenztypen zwischen den beiden Sprachen beschrieben und analysiert werden.

Seit dem Erscheinen einer Reihe von einschlägigen Arbeiten zur strukturellen Modellierung von Interferenzprozessen, etwa der Arbeiten von Thomason/Kaufman (1988) und van Coetsem (1988), scheint sich hier insbesondere im Bereich der amerikanischen Sprachinseln ein Neuansatz herauszubilden (Louden 1994). Die strukturelle Beschreibung der Beziehungen zwischen den allochthonen und den autochthonen Varietäten in einer Sprachinsel weist in der Regel auch immer einen dynamischen Aspekt auf, da es sich dabei durchweg um Interferenzprozesse oder durch solche Prozesse ausgelöste systemeigene Entwicklungen handelt. Aber gerade die angemessene Differenzierung zwischen Prozessen innerhalb der Ausgangsvarietäten und Prozessen, die als kontaktinduziert angesehen werden können, stellt ein zentrales und noch weitgehend ungelöstes Problem dar (Huffines 1994; Salmons 1994).

Die Soziolinguistik und die Pragmatik des Kontaktes zwischen Sprachinselvarietät und Kontaktvarietät ist schon lange Zeit und auch heute eines der zentralen Forschungsgebiete der Sprachinselforschung. Unter statischem Gesichtspunkt geht es hier um die Beschreibung und Analyse des Gesamtkommunikationsprofils einer Sprachinsel, wobei nach Timm (1981) häufig sogar sowohl der autochthone als auch der allochthone Bereich verschiedene Varietäten aufweisen: Man denke etwa an Konstellationen, in denen die autochthone Varietät und auch die allochthone jeweils eine oder mehrere H-Varianten und L-Varianten aufweisen. So hat bei Hutterern die autochthone Varietät sowohl eine L-Variante (das Grundhutterisch) als auch eine H-Variante (das Predigthutterisch). In Pennsylvania hat das Amerikanisch eine H-Variante, die in der Schule gelehrt wird, und eine L-Variante, die eine dialektale Akzentfärbung des pennsylvanischen Englisch aufweist (Kopp 2001).

Während die H/L-Analyse Informationen über die Rangverteilung der vorhandenen Varietäten liefert, stellt eine Domänenanalyse die Verteilung der Funktionsbereiche auf die vorhandenen Varietäten beider Sprachen dar. So zeigt etwa eine solche Analyse im ungarndeutschen Bereich, dass das Hochdeutsche innerhalb der Sprachinsel trotz seiner Präsenz in der Schule und im Alltag nur eine sehr isolierte Position hat und ausschließlich zum Medienkonsum sowie im Kontakt mit autochthon Deutschsprachigen verwendet wird.

Interessante Informationen über die soziolinguistische Struktur einer Sprachinsel in ihrer kontaktlinguistischen Umgebung liefert auch eine Diglossieanalyse, die die Systematik des Wechsels (switching) zwischen den verschiedenen Varietäten erfasst. So ist etwa der Wechsel zwischen Brasilianisch und Hunsrückisch in deutschstämmigen Sprachinseln der brasilianischen Provinz Paraná ausschließlich durch die Sprachkompetenz des Kommunikationspartners bestimmt, während die Mennoniten in Paraguay ihr Plautditsch aufgeben, wenn unter Mennoniten ein geschäftliches Thema angesprochen wird.

Von großer Bedeutung, insbesondere für die weitere Entwicklung der Sprachinsel, ist auch die Attitüdenstruktur. Hier muss unterschieden werden zwischen einer ethnisch-emotionalen Attitüde und einer instrumentellen Attitüde. So hat in Ungarn der ungarndeutsche Dialekt durchaus einen hohen ethnisch-emotionalen Wert. Trotzdem ist seine Existenz derzeit sehr gefährdet. Ob die hohe instrumentelle Attitüde des Hochdeutschen, das etwa im ökonomischen Bereich gut verwertbar ist, ausreichend sein wird, um diese Varietät unter den Ungarndeutschen zu erhalten, wird sich noch zeigen müssen.

Analysen des kommunikativen Gesamtprofils einer Sprachinsel sind üblicherweise nicht auf die statische Beschreibung der derzeitigen Verhältnisse beschränkt. In der Regel bildet ein solches Kommunikationsprofil nur die Grundlage für eine „language maintenance/language loss-Analyse’. Auf die Frage nach der Erhaltungswahrscheinlichkeit einer Sprachinsel und nach den Erhaltungs- und Verlustfaktoren, die wirksam sind, konzentrieren sich heute die meisten Sprachinselanalysen. Eine Sprachinsel kann grundsätzlich drei unterschiedliche Entwicklungen durchlaufen. Einmal, und das ist sicherlich der Weg der meisten Sprachinseln, kann eine Sprachinsel einen verzögerten Assimilationsprozess an die Kontaktsprache durchlaufen. Derartige Entwicklungen haben wir heute in den meisten amerikanischen Sprachinseln. Dann gibt es weitgehend stabile Sprachinseln, wie etwa die Old Order Amish-Sprachinseln in Pennsylvania und anderen Staaten. Auch sieht es so aus, dass die Sprachinseln der Deutschen im Inneren Südbrasiliens relativ stabil sind. Die dritte Entwicklungsrichtung für Sprachinseln, die es gibt, ist ein „language spread’-Prozess. So existierte etwa das Deutschtum in Schlesien im 13. Jahrhundert sicherlich in Form von mhd. Sprachinseln in einem polnisch besiedelten Gebiet. Dann verbreitete sich die deutsche Sprache und drängte die polnischen Siedlungen in eine Sprachinselposition. Durch die Wirkungen des II. Weltkrieges sind schließlich wieder deutsche Sprachinseln in polnischem Kontaktgebiet entstanden.

Die regionale Ausdehnung wird bisher sehr selten in eine Analyse des Beziehungssystems Sprachinsel-/Kontaktsprache einbezogen. Sprachatlanten beschränken sich durchweg auf die autochthonen Aspekte. Dabei ist es durchaus denkbar, dass phonologische Eigenschaften im segmentalen und suprasegmentalen Bereich ihre Wirkungen sprachenübergreifend in dem gesamten Umfeld der Sprachinsel zeigen. Der „dumb dutchman’-Akzent in Pennsylvania ist sowohl im Englischen des Raumes als auch im Pennsylvaniadeutschen ansatzweise erkennbar. Ein einzelsprachenübergreifender Sprachinselatlas könnte sicherlich interessante Einsichten in das praktische Zusammenwirken von Varietäten und Sprachen in einem mehrsprachigen Raum liefern.

Der Versuch einer systematischen Gliederung der Forschungsansätze zur Sprachinselforschung hat gezeigt, dass in den verschiedenen forschungsgeschichtlichen Epochen ganz unterschiedliche Forschungsinteressen mit der Sprachinselforschung verbunden worden sind. Dabei stehen heute ohne Zweifel die soziolinguistischen Fragestellungen im Vordergrund. Und dort ist es besonders die Erfassung der Entwicklungsdynamik von Sprachinseln, also die Frage nach der Spracherhaltung oder dem Sprachverlust, auf die sich das Interesse der Forschung konzentriert. Wünschenswert wäre jedoch, gerade unter dem Eindruck einer „boomenden“ Sprachkontaktforschung, auch der systematische Ausbau der Erforschung von Systemkontakten und sprachlichen Veränderungen unter Sprachinselbedingungen.

 

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