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Wissenschaftlicher Projektentwurf

 

I.
Zielsetzung des Institutes*

 

a) Ausbildung und Erziehung des wissenschaftlichen Nachwuchses von europäischem Horizont für geisteswissenschaftliche Berufe.

b) Ausarbeitung und Organisation von wissenschaftlichen Themen von ungarischer und europäischer Thematik mit europäischer Betrachtungsweise.

c) Förderung der Denkweise mit europäischem Horizont der ungarischen Intelligenz durch die Organisation von Publikationen, Vorträgen und Seminaren. Parallel hierzu ist es das Ziel des Institutes, das Interesse Europas für Ungarn zu wecken.

Diese Zielsetzung wird vom Institut auf die im vom Kuratorium bestätigten allgemeinen Programm sowie auf die im Statut der Stiftung umrissene Art und Weise realisiert:

a) ausländischen und ungarischen jungen Wissenschaftlern werden Stipendien gewährt,

b–c) mit Hilfe der Stipendiaten und der wissenschaftlichen Angestellten sowie der finanziellen Mittel der Stiftung werden wissenschaftliche Themen ausgearbeitet, ihre Ergebnisse publiziert.

Die wichtigste Zielsetzung, die das “Dreiergrundprinzip” zusammenhaltende Aufgabe, ist die wissenschaftliche. Deshalb ist das Institut bestrebt, ständige partnerschaftliche Zusammenarbeitsvorhaben mit den ungarischen Universitäten (in erster Linie mit der Eötvös-Loránd-Universität Budapest, doch genauso mit den Universitäten und Hochschulen auf dem Lande) und den Forschungsinstituten der Ungarischen Akademie der Wissenschaften aufzunehmen.

Für besonders wichtige Aufgaben halten wir die Pflege der Beziehungen zu ähnlichen europäischen, regionale Forschungsvorhaben betreibenden Instituten, Lehrstühlen und Gesellschaften, sogar die Ausarbeitung von gemeinsamen wissenschaftlichen Vorhaben.

 

II.
Wissenschaftliche Präferenzen

 

Das Europa Institut Budapest legt in seinen wissenschaftlichen Zielsetzungen Präferenzen fest. Diese Präferenzen gelangen im Ausschreiben von Stipendien, in der Organisation von wissenschaftlichen Konferenzen und Vortragsreihen, im Managen der Publikationen zum Ausdruck.

Das Europa Institut Budapest bevorzugt auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Forschung Themen, die im Institut mit Sitz in Budapest (auch durch vom Institut gewährte Studienreisen) erforscht werden können. Alle Stipendiaten, Gastdozenten und Gastprofessoren des Institutes haben konkrete Forschungspläne auszuarbeiten, haben an der wissenschaftlichen Ausarbeitung der vom Wissenschaftlichen Rat des Institutes festgelegten Aufgaben teilzunehmen oder ihre Forschungsthemen sollen sich der Tätigkeit des Institutes anpassen.

Diese wissenschaftlichen Ergebnisse erscheinen in der Form von Publikationen (in Serien, eventuell in Zeitschriften).

a) In seiner wissenschaftlichen Thematik stellt das Institut die sich mit den gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Verhältnissen Mitteleuropas befassenden, diese in europäischen Perspektiven vergleichenden Forschungen in den Vordergrund. Es vertritt die Auffassung, dass nach dem zweiten Weltkrieg im Raum zwischen Deutschland und der Sowjetunion (kurz gefasst, wenn die Bezeichnung auch diskutierbar ist: in Mitteleuropa) gegenwärtig der grundlegende Wandel des politischen und gesellschaftlichen Systems eingetreten ist. Die wissenschaftliche Bearbeitung mit aktueller Betrachtungsweise der nahen Vergangenheit dieses Raumes bzw. die Betrachtung der Probleme der Gegenwart mit wissenschaftlich historischer Anforderung können das bessere Verständnis der Gegenwart unterstützen. Das Institut will zur Auflösung der politischen, gesellschaftlichen und internationalen Konflikte in Europa und in Mitteleuropa beitragen. Besonderes Gewicht will es sowohl in der Gegenwart, als auch in der Geschichte auf die überstaatlichen Themen, auf die gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Veränderungen sowie auf die Durchsetzung der individuellen (bürgerlichen) Freiheitsrechte legen.

Das Europa Institut Budapest will die Möglichkeit nutzen, dass Ungarn ein geeigneter Standort sein kann für die vergleichende Untersuchung der Probleme dieses Raumes. Dafür sind seine politische Offenheit, die Gegebenheiten der wissenschaftlichen Forschung (die entsprechende Intelligenz auf internationalem Niveau, die wissenschaftlichen Werkstätten, die Dienstleistungen der Bibliotheken und Archive) und die Meinungsfreiheit gegeben. Das Institut baut auf die Organisationen der Intellektuellen von europäischer Betrachtungsweise auf (Europa-Gesellschaft, Mitteleuropa-Club, Europa-Bewegung usw.), die in Ungarn in den vergangenen Monaten die Tätigkeit aufgenommen haben.

b) Das Institut stellt die historischen und gegenwartsorientierten Fragenkomplexe in den Vordergrund, die sich mit den Ungarn mit Europa verbindenden Beziehungen befassen. Eine Aufgabe des Institutes, die sich die Gründer gesetzt haben, besteht darin, im Kreise der Intellektuellen zwischen Ungarn und Europa verbindende Bande zu schaffen.

Das Europa Institut Budapest präferiert in seiner wissenschaftlichen Tätigkeit im Allgemeinen, so auch bei der Ausschreibung der Stipendien die vom Wissenschaftlichen Rat gutgeheißenen Themen. Zu den nachfolgend aufgeführten Themen ersucht der Wissenschaftliche Beirat des Institutes ungarische und ausländische Professoren als Experten um ihre Mitarbeit. Die Experten können vom Wissenschaftlichen Beirat zu seinen Sitzungen mit beratender Stimme eingeladen werden, bei der Behandlung der entsprechenden Themen, bei der fachlichen Beurteilung der Ausschreibungen stützt er sich weitgehend auf das Urteil der Experten. Die Experten werden vom Institut zur Unterstützung bei der Betreuung der Stipendiaten und zur Beratungstätigkeit um Mitarbeit ersucht.

Auch die Organisation des Institutes hat sich nach den grundlegenden Zielsetzungen zu richten. Die Angehörigen des Institutes sind fachliche Organisatoren der wissenschaftlichen Forschung, der Erziehung des Nachwuchses und professionelle Organisatoren der wissenschaftsorganisatorischen Aufgaben. Neben all seinen organisatorischen Aktivitäten hat das Institut seine konkreten wissenschaftlichen Forschungsziele zu wahren. Deshalb sind der Direktor des Institutes sowie die Professoren international anerkannte Forscher eines Wissenschaftszweiges sowie Mitarbeiter von hohem wissenschaftlichem Niveau. Die Assistenten sind junge Leute, die entweder Wissenschafts- und Publikationsorganisatoren sind, oder die durch ihre eigene wissenschaftliche Tätigkeit Partner und Förderer der im Institut durchgeführten wissenschaftlichen Tätigkeit sein können.

Präferierte Themen

1) Vergleichende Untersuchungen der verschiedenen Regionen Europas.

2) Die politischen, kulturellen und ökonomischen Beziehungssysteme Ungarns und Europas (mit besonderer Rücksicht auf Westeuropa) in der Geschichte und ihre Chancen in der Gegenwart.

3) Mensch und Umwelt. Der ökologische Faktor in Europa, vor allem in Mitteleuropa und im Karpatenbecken.

4) Das Einwirken von Wirtschafts- und Produktionskulturen aufeinander bzw. die westeuropäische „Transponierung”. (Die interethnische Bewegung der industriellen und landwirtschaftlichen Produktionsverfahren, der Werkzeuge, der Arbeitskräfte und der Fachkenntnisse).

5) Einheit und Unterschiedlichkeit der geistigen Strömungen in der Kultur Europas und des mitteleuropäischen Raumes. (Politisches Denken, Kunst usw.)

6) Schulsystem und Gesellschaft. Die das Denken und die Gemeinschaft organisierende Rolle des Schulsystems (Nation, religiöse Gemeinschaft usw.) in den europäischen, vor allem in den mitteleuropäischen Gesellschaften der Neuzeit.

7) Staatssysteme und Gesellschaft mit besonderer Rücksicht auf die Chancen, Vorteile und Defizite der Kleinstaatlichkeit und der föderativen Staatssysteme in Mitteleuropa.

8) Entstehung und Funktionieren der das Schicksal des Raumes determinierenden Friedenssysteme (1815, 1856, 1878, 1919–1920, 1945–1947). Im weiteren Sinne: diplomatische Systeme im Mitteleuropa des 19.–20. Jahrhunderts.

9) Migration und Assimilation in Europa, mit besonderer Rücksicht auf Mitteleuropa.

10) Citizen, der Bürger und der Staat, Staatsbürgerliches Recht.

11) Die besondere Funktionen der Minderheiten; das moderne Minderheitenrecht und die Minderheitenpolitik.

12) Die gesellschaftsorganisierende Rolle der Religionen und der Kirchen. Verhältnis zwischen Staat und Kirchen.

13) Politische Massenbewegungen in Europa und in dieser Region. (Sozialistische, christlich-sozialistische, faschistische, kommunistische Bewegung, Frauenbewegung usw.).

14) Organisierende Kraft der Mittel der Berührung und der Kommunikation (Sprache, Schrift) in der Gesellschaft. Einfluss moderner Medien (Film, Presse, Rundfunk) auf die gesellschaftlich-politischen Meinungen.

15) Die Herausbildung der gesellschafts- und wirtschaftsorganisierenden Funktion des Verkehrswesens (Straßen, Eisenbahn), der Informatik und der technischen Infrastruktur in der mitteleuropäischen Region.

16) Siedlungsstruktur, Ethnikum, Wirtschaft: Vergleichende Untersuchung in der mitteleuropäischen Region.

17) Wirtschaftliche, territoriale, politische Integration.

18) Die Anfänge und die heutige Lage der Rechtsstaatlichkeit und des Parlamentarismus, Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Regionen Europas.

19) Die Herausbildung des Stalinschen politischen Systems und seine Transponierung in den mitteleuropäischen Raum (1932–1989).

20) Hilfsaktionen im modernen Europa.

  

* Darlegung von Ferenc Glatz Gutheißen vom wissenschaftlichen Rat auf der Sitzung vom 12. Juli 1990.