Wasser, Landschaft und Gesellschaft
2. März 2010
(Gemeinsame Veranstaltung des Programmkomitees für Nationale Strategische Forschungen der UAW, das Ungarische Nationale Netzwerk Ländlicher Raum und das Europa Instituts Budapest)
Alle drei Themen an sich stehen seit Jahren im Fokus der Forschungstätigkeit des Europa Instituts Budapest. Mit der Beteiligung an dieser gemeinsamen Konferenz des Programmkomitees für Nationale Strategische Forschungen der UAW, des Ungarischen Nationalen Netzwerks Ländlicher Raum und des Europa Instituts Budapest wünscht unser Institut sich betont einem neuen Schwerpunkt seiner Tätigkeit, dem Themenkreis „Wasser und Gesellschaft“ zuzuwenden. Die Konferenz erweckte ein großes Interesse sowohl bei den Vertretern der Fachverwaltung, den Fachleuten für Wasserwesen als auch bei Forschern der Sozialwissenschaften.
Die Konferenz wurde mit dem einführenden Vortrag von Prof. Ferenc Glatz begonnen, in dem er das Verhältnis zwischen dem uns zur Verfügung stehenden Wasser und den damit verbundenen Ansprüchen in der Gesellschaft erörterte. Er sprach über die soziale und historische Rolle des Wassers, die eine entscheidende Voraussetzung für die Entwicklung der Populationen in Europa war. In seinem Vortrag fasste er die bisherigen Ergebnisse im Fachbereich Wasserwesen zusammen, wobei er auf die diesbezügliche Zusammenarbeit des Europa Instituts Budapest, des Programmkomitees für Nationale Strategische Forschungen der UAW, des Ungarischen Nationale Netzwerk Ländlicher Raum und der weiteren Forschungsinstitute sowie Fachexperten verwies.
Dem Eröffnungsvortrag von Ferenc Glatz folgend sprachen amtierende und ehemalige hochrangige Beamten der Fachadministration für Wasserwesen sowie international anerkannte ungarische Fachexperten über die Möglichkeiten der bedachten und nachhaltigen Wasserbewirtschaftung sowie über die Herstellung einer Balance zwischen den Wasseransprüchen der Gesellschaft und der Agrarwirtschaft sowie der Industrie. zu betreiben sowie über die Rolle und Funktion des Wassers in der Gesellschaft, somit für die in den Städten und auf dem Land lebenden Menschen. Der Staatssekretär des Ministeriums für Umweltschutz und Wasserwesen, László Kóthay, bot einen Überblick zu den bisherigen Ergebnissen der Donau Strategie und sprach über den aktuellen Stand der Planung zur Bewirtschaftung der in den Wasserreservoirs aufgestauten Wassermengen. Hierbei ist die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union maßgebend, laut der bis 2015 in den EU-Mitgliedstaaten der Zustand der Oberflächen- und Untergrundgewässer sowie ihre Nachhaltigkeit gewährleistet werden müssen.
Hinsichtlich der infrastrukturellen Voraussetzungen, den bereits funktionsfähigen Wasserbauten und den zukünftigen Möglichkeiten in diesem Bereich hielten Prof. Ferenc Ligetvári, der ehemalige Minister Miklós Varga und der Direktor des Direktorats für Wasserwesen und Umweltschutz, József Váradi, Vorträge. Staatssekretär des Ministeriums für Umweltschutz und Wasserwesen, László Haraszthy, betonte, dass bei der Wasserrückhaltung zur Deckung der Wasserbedürfnisse ein Gleichgewicht erreicht werden muss, um die Umwelt nicht zu stark zu belasten. Prof. István Láng sowie die Klimaforscher, Miklós Zágoni und Béla Nováky sprachen über die Gründe des Klimawandels und die zu erwartenden extremen Wetterbedingungen.
Bei der Konferenz waren auch die Leiter der Wasserversorgungswerke vertreten und József Ángyos, Generaldirektor des Wasserversorgungswerkes der Stadt Debrecen, verwies auf die Notwendigkeit der weiteren Förderungen dieser Werke. Prof. Glatz äußerte sich in seinem Schlusswort positiv über die Tatsache, dass die politischen Entscheidungsträger die Tätigkeit der Fachexperten anerkennen und ihnen die Ausarbeitung von langfristigen strategischen Plänen überlassen, was wiederum ein Beweis für die Rolle der Kontrolle der Zivilgesellschaft ist.