Regierungsforum des Projektes „Wasserbewirtschaftung im Karpatenbecken“
26. Februar 2009
(Gemeinsame Veranstaltung des Amtes des Ministerpräsidenten, der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, bei der das Sozialforschungszentrum der UAW, das Zentrum für Balkanforschung und das Europa Institut Budapest vertreten waren)
Im Rahmen des Forums wurde das Programm des auch im Jahre 2008-2009 fortgesetzten Projektes „Wasserbewirtschaftung im Karpatenbecken“ vorgestellt. Der Ausgangspunkt des Projektes lautete, dass der reiche Wasserhaushalt eine primäre Naturbegebenheit des ungarischen Staates ist, welches bewahrt und nachhaltig genutzt werden soll. Insbesondere, da das Wasser eines der „wichtigsten Rohstoffe“ des 21. Jahrhunderts ist. Die umsichtige Erforschung der Möglichkeiten des Zusammenlebens mit dem Wasser und der zukunftsweisenden Nutzung der Wasserbestände – seien es Oberflächen- oder Bodengewässer – ist eine wesentliche Aufgabe und Pflicht der hier lebenden Menschen. Die Grundprinzipien der EU für den Umweltschutz und die Wasserbewirtschaftung sind hierbei maßgebend.
Die folgenden Themenbereiche werden im Rahmen des Projekts erforscht: In Folge der geographischen Lage Ungarns ist der Hochwasserschutz weiterhin eine prioritäre Aufgabe. In Folge der Überproduktion der Lebensmittel in Europa werden keine weiteren Gebiete von der Landwirtschaft benötigt. Somit können Hochwassergebiete für Lebensmittelkulturen genutzt werden, die vom Wasser heimgesuchten Gebiete benötigen (Fischzucht), und ebenso können diese Gebiete für den Tourismus genutzt werden. Die Bodenwassergefahr wächst durch die extremen Niederschlagswerte immer weiter an, was neue Perspektiven für die Bodenwasserbewirtschaftung erforderlich macht. Da Ungarn sich im unteren Teil des Karpatenbeckens befindet, muss sie sich vorrangig der Instandhaltung und der Bewirtschaftung der Gewässer zuwenden. Die von der EU geförderten grenzüberschreitenden Projekte sollen somit in diesem Bereich genutzt werden. Ungarn hat begrenzte Möglichkeiten „reine Energiequellen“ zu nutzen, dennoch kann die mit Hilfe des Wassers gewonnene Energie den lokalen Energieverbrauch ergänzen. Die Frage des Wasserkraftwerks Bős-Nagymaros darf ebenfalls nicht umgangen werden.
Ein weiterer Themenbereich des Projektes ist die Ausarbeitung eines komplexen Donauprogramms als Verbindungsglied zur mitteleuropäischen Region, zu den Nachbarstaaten und dem Balkan. Das Projekt setzte sich somit zum Ziel diese Themenbereiche auszuarbeiten und als Empfehlung vorzulegen und somit einen Beitrag zum Erfolg eines nachhaltigen, wissenschaftlich basierten langfristigen Wasserbewirtschaftungsprogramms zu leisten.