Die Balkanpolitik Russlands
28. Juni 2007
(Gemeinsame Konferenz des Europa Instituts Budapest und des Programmkomitee für Nationale Strategische Forschungen der UAW sowie des Instituts für Geschichte der UAW)
Im Rahmen der Konferenz hielten Konstantin Nikiforow, Direktor des Instituts für Slawistik und Balkanstudien (Moskau), Árpád Székely, Botschafter der Republik Ungarn in Moskau, und Zoltán Sz. Bíró, wiss. Hauptmitarbeiter des Instituts für Geschichte der UAW einführende und zur Diskussion anregende Vorträge.
Die Referate und die anschließenden Wortmeldungen beschäftigten sich mit dem Zusammenhang zwischen den in Europa geführten Diskussionen über die Öl- und Gastransportrouten und der machtpolitischen Lage auf dem Balkan. Ein weiteres oft und vielseitig angesprochenes Thema war die Kosovo-Frage, der mögliche Einfluss der Unabhängigkeitsbestrebungen Kosovos auf die Beziehungen zwischen Russland und Georgien. Es wurde hervorgehoben dass eine eventuelle Unabhängigkeit Kosovos zur Eingliederung der von Georgien entfremdeten Süd-Osetien und Abhasien in Russland führen könnte. In diesem Fall sollte man auch mit Turbulenzen unter den nordkaukasischen Völkern Russlands rechnen. Die albanischen Minderheiten in Mazedonien und Montenegro könnten ebenfalls einen Einfluss auf die politische Lage auf dem Balkan haben. Trotz der Wichtigkeit dieser Fragen gab es Einverständnis darüber, dass die Balkanregion nicht im strategischen Richtungsfeld der russischen Außenpolitik liegt, wobei die russischen politischen Bewegungen auf dem Balkan als Mittel für andere russische machtpolitische Zielsetzungen zu werten sind.
Unter den hochrangigen Teilnehmern erschienen die Botschafter sowie die Vertreter der Botschaften Russlands, Litauen, Azerbajdžan, Bosnien und Herzegowina, Albanien, Slowenien, Bulgarien, der USA, Italien und Belgien. Ebenfalls vertreten waren hochrangige Vertreter des Amtes des Ministerpräsidenten, des Außenministeriums, der verschiedenen Fachkomitees des Parlaments sowie zwei ehemalige ungarische Außenminister