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IV.
Veranstaltungen

Juni 2003–Mai 2004

 

1. Konferenzen

 

Corvinus-Preis Verleihung (8. Juli 2003)

Preisträger: Árpád Göncz, Staatspräsident a. D. der Republik Ungarn

Der Corvinus-Preis wurde von Herrn Senator Dr. Dr. Herbert Batliner, dem Stifter des Preises, an Herrn Árpád Göncz verliehen. Ehrengast der Veranstaltung war Prof. Ferenc Mádl, Staatspräsident der Republik Ungarn und Gründungsmitglied des Wissenschaftlichen Beirates unseres Institutes. Staatspräsident Prof. Ferenc Mádl sprach die Begrüßungsworte. In der Laudatio würdigte Dr. Erhard Busek, Vizekanzler a.D. der Republik Österreich und Gründungsmitglied des Kuratoriums unseres Institutes, die politischen Verdienste von Árpád Göncz als ehemaliger Staatspräsident und seine literarische Tätigkeit als Übersetzer. Dr. Erhard Busek wies in seiner Laudatio auf den festen Charakter, auf die Standhaftigkeit und ausdauernde Tätigkeit von Árpád Göncz hin, welche das freie und demokratische Zukunftsbild Europas prägten. Die Feierlichkeit fand im Gebäude der Ungarischen Akademie der Wissenschaften statt.

Anwesend waren bedeutende Persönlichkeiten des ungarischen politischen, kulturellen und wissenschaftlichen Lebens, unter ihnen István Hiller (Minister für Nationale Kultur und Kulturelle Erbe; 1998 wurde das Ministerium zur Pflege des „Nationalerbes” aufgestellt, womit dieser Aufgabenbereich als gesondert von den üblichen Aufgaben des Ministeriums für Kultur und Unterrichtswesen” betrachtet und gehandhabt wurde) und Péter Kiss (Minister im Amt des Ministerpräsidenten), Imre Németh (Minister für Landwirtschaft und Regionale Entwicklung), Vilmos Szabó (Staatssekretär im Amt des Ministerpräsidenten), József Sivák (Staatssekretär im Amt des Ministerpräsidenten), László Baán (Staatsekretär im Ministerium für Nationale Kultur und Kulturelles Erbe), János Németh (Vorsitzender des Verfassungsgerichtshofes), Attila Harmathy (Richter am Verfassungsgerichtshof), Zoltán Lomnici (Hauptstaatsanwalt), Attila Meskó (stellv. Generalsekretär der Ungarischen Akademie der Wissenschaften), Gábor Kuncze (Parteivorsitzender, Bund der Freien Demokraten), László Keller (MP, Ungarische Sozialistische Partei), die Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, von Österreich, von den Niederlanden, und von Schweden.

Die Zukunft der kleinen Nationen im Zeitalter der Globalisierung. Ein Vergleich zwischen Israel und Ungarn. Rundtischgespräch des Europa Insitutes Budapest und des James Shasha Institutes (Tel Aviv) mit der Unterstützung der israelischen Botschaft in Budapest (8.–13. Juli 2003 )

Über die Kultur und Sprache der kleinen Völker im Zeitalter der Globalisierung lieferten israelische und ungarische Experten (Reuven Amitei, Tamar Liebes, Ruth Hacohen, Sara Sofer, Tibor Frank, Tamás Magyarics, László Borhi)

Vorträge, die lebhafte Diskussionen anregten. – 25 Teilnehmer

Modernisierung und das Zusammenleben der Nationen in Bosnien. Gestern und heute (26. September 2003)

Gemeinsam mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, mit der Unterstützung des Bálint Balassi Institutes und der Kállay-Familie.

Die internationale Tagung wurde zum 100. Todestag von Benjamin Kállay, dem gemeinsamen Finanzminister der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, veranstaltet. Wissenschaftler aus Österreich, Ungarn und Bosnien-Herzegowina stellten in ihren Vorträgen die Vielseitigkeit, die positiven und negativen Auswirkungen der Tätigkeit von Benjamin Kállay in wissenschaftlichem, politischem, wirtschaftlichem Kontext dar. Eröffnungsvortrag von Professor Ferenc Glatz. Begrüßungsworte gesprochen von Dr. Kristóf Kállay, ehemaliger Botschafter Ungarns im Vatikan.

80 Teilnehmer in Vertretung von wissenschaftlichen Institutionen, aus dem Wirtschaftsleben, von diplomatischen Vertretungen und von den Medien.

Die Europäische Union und Ungarn. Eine Analyse des politischen Systems der EU vom Gesichtspunkt eines neuen Mitgliedstaates (28. Oktober 2003)

Gemeinsam mit dem Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und dem Institut für Politikwissenschaften der UAW. Vorträge von József Bayer (Direktor des Institutes für Politikwissenschaften der UAW) István Balogh (Institut für Politikwissenschaften der UAW), Béla Galló (Institut für Politikwissenschaften der UAW), István Hegedűs (Politologe, Präsident der Ungarischen Europa Gesellschaft), István Hüvely (Institut für Politikwissenschaften der UAW), Kálmán Kulcsár (Mitglied der UAW, Institut für Politikwissenschaften der UAW), Imre Lévai (Institut für Politikwissenschaften der UAW)

Die Konferenz wurde zusammengerufen um eine Diskussion bezüglich der Herausgabe des Bandes „Fragen zum EU-Beitritt Ungarns” in der Reihe „Strategische Studien an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften” (unter Mitwirkung des Europa Institutes) anzuregen. Im Band werden die folgenden Fachgebiete von den bekanntesten ungarischen Experten angesprochen: die EU als politisches System, Integrationsfragen, Regionalismus, Institutionen der EU, politische Struktur Ungarns im Vergleich zu EU-Institutionen, EU-Beitritt Ungarns aus der Perspektive der Modernisierung und der Tradition, Tendenzen der aktuellen Politik.

Etwa 100 Teilnehmer, unter ihnen leitende Mitarbeiter der diplomatischen Vertretungen in Budapest, Wissenschaftler, Politiker, Journalisten.

Europäische Integration und die Sozialwissenschaften: russische und ungarische Perspektiven. (Russisch-Ungarisches Wissenschaftliches Rundtischgespräch) (3.–4. November 2003)

Gemeinsam mit verschiedenen Instituten der Russischen Akademie der Wissenschaften, mit dem Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und dem Institut für Geschichtswissenschaft der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Alle Kosten getragen von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Vorträge unter anderen von Botschafter Valerij L. Musatow, Ferenc Glatz, Ernő Marosi (stellvertretender Präsident der UAW).

Das Ziel dieser Tagung war es die seit 1989–90 vernachlässigten russisch-ungarischen Beziehungen auf sozialwissenschaftlichem Gebiet erneut aufzunehmen. Die Bedeutung der Veranstaltung wurde durch die Teilnahme des Botschafters Russlands in Ungarn, Herrn Valerij Musatow und leitenden Persönlichkeiten der Ungarischen Akademie der Wissenschaften betont. Die 23 Vorträge beschäftigten sich mit den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Folgen des Systemwechsels in Ungarn und Russland. Im Laufe der ausführlichen Diskussionen wurden Pläne für gemeinsame Forschungsprojekte entwickelt, die im Rahmen der Kooperation zwischen den russischen und ungarischen Akademien und dem Europa Institut Budapest verwirklicht werden können.

80 Teilnehmer: Wissenschaftler, Politiker, Journalisten. Mit dieser Veranstaltung hat das Europa Institut Budapest zu der Wiederbelebung der Beziehungen zwischen russischen und ungarischen Sozialwissenschaftlern bedeutend beigetragen.

Die Europäische Union und das nationale Kulturerbe – Begriff, Gegenstand und Institutionen (11. November 2003)

Gemeinsam mit dem Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

Werkstattgespräch mit Leitern des Ministeriums für das Nationale Kulturerbe und der wichtigsten Museen und den Institutionen des nationalen Denkmalschutzes. Vorträge von Ernő Marosi ( Stellvertretender Präsident der UAW), Kálmán Varga (Präsident des Amtes für das Nationale Kulturerbe), Ferenc Glatz, Attila Paládi-Kovács (Mitglied der UAW, Forschungsinstitut für Ethnografie der UAW), László Csorba (Direktor der Ungarischen Akademie in Rom), Zoltán Falvy (Institut für Musikwissenschaften der UAW).

Die Grundfrage der Diskussion, die großen Widerhall fand, war: Welche Aufgaben innerhalb der Europäischen Union die Institutionen übernehmen sollen, die das kulturelle Erbe der einzelnen Länder pflegen. Weitere Diskussionsthemen waren: das nationale Erbe als Begriff; die Denkmalpflege als nationalstaatliche Pflicht; die kulturellen Denkmäler über den Landesgrenzen hinaus mit besonderer Hinsicht auf die Denkmäler, die vor 1918 auf dem Gebiet des damaligen ungarischen Staates aufgestellt wurden. Auf Vorschlag von Prof. Ferenc Glatz wurde das Programm des „ungarischen Erbes” angenommen, das sich als Aufgabe stellt die 1000 wichtigsten Nationalgedenkstätten aufzulisten, nach dem Muster des „Welterbe-Programms.” Die vom Prof. Glatz redigierte Zeitschrift „História” startete neuestens eine Sonderrubrik zum „Ungarischen Nationalerbe”. – 50 Teilnehmer

Hungarica in der Europäischen Union (9. Dezember 2003)

Gemeinsam mit dem Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und dem Landwirtschaftlichen Forschungszentrum der Ungarischen Akademie, mit der Unterstützung des Tokaj-Renaissance Vereines. Die leitenden Persönlichkeiten und Fachmänner des ungarischen Agrarwesens und die Vertreter der größten Firmen, der landwirtschaftlichen Produkte, hielten während dieser Konferenz Vorträge.

Die westeuropäischen Gegner des Beitrittes von Ungarn in die Europäische Union befürchten in erster Linie den Wettbewerb, der mit dem Erscheinen der ungarischen Agrarprodukte auf dem Markt auftreten würde. Gleichzeitig wird in Ungarn von den Gegnern des Beitrittes befürchtet, dass die ungarische Landwirtschaft zu Grunde gerichtet wird. Aus diesem Grund setzt jedes Jahr das Europa Institut Budapest die Agrarpolitik der EU und die Vermarktungschancen der ungarischen Landwirtschaft als Themen auf den Veranstaltungskalender. (2003 wurde in diesem Rahmen die Frage der genetisch modifizierten Lebensmittel zur Diskussion gestellt.) Die jetzige Konferenz präsentierte die Produkte (Weinsorten, Graurinder, Mangaliza-Schweine, verschiedene heimische Schafarten), mit denen die ungarischen Landwirte die „original ungarischen” Produkte auf den europäischen Markt bringen können. Die Konferenz verfasste eine Reihe von Empfehlungen für das Staatswesen.

Die Konferenz wurde zum Anlass der Herausgabe der Bänder „Hungarica in der Gartenwirtschaft” und „Unsere eingesessene Tiere und ihre Produkte – die Hungarica” in der Reihe „Strategische Studien an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften” veranstaltet. Neben den Wissenschaftlern der verschiedenen Fachrichtungen der Gartenwirtschaft und der Tierzüchtung, sowie der Lebensmittelproduktion wurden die Hersteller und Kaufleute gebeten Vorträge zu halten. Anschließend zur Konferenz wurde eine Kostprobe angeboten um damit die Produkte der eingesessenen Arten vorzustellen.

Etwa 150 Teilnehmer

Doppelte Staatsbürgerschaft in den EU-Staaten (10. März 2004)

Gemeinsam mit dem Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und mit der Forschungsgruppe „Europäische Geschichte” an der Ungarischen Akademie. Vorträge von Historikern, Rechtswissenschaftlern, Politikern und Vertretern der ungarischen nationalen Minderheiten in den Nachbarländern Ungarns. Die Anwesenden diskutierten theoretische, politische und praktische Aspekte der doppelten Staatsbürgerschaft, eine höchst aktuelle Frage zur Zeit der Osterweiterung der EU. Soll die Staatsbürgerschaft auf Grund der Nationalität entschieden werden (z.B. Kroatien, die Slowakei) oder auf Grund des Prinzips „wo man Steuern zahlt ist man Staatsbürger”: Eine heftige und lebhafte Diskussion fand statt bezüglich die Staatsbürgerschaft der Bewohner der einstigen Kolonien von Großbritannien und Frankreich; über die Russen, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den ehemaligen Mitgliedsrepubliken der SU leben; sowie über die Ungarn, die auf den in 1920 von Ungarn getrennten Gebieten leben (Slowakei, Rumänien, Ukraine, Serbien, Kroatien). Die Diskussion fand auch in der Presse einen bedeutenden Widerhall.

Ein 160 seitiger Studienband wurde für diese Veranstaltung zusammengestellt, der als Hintergrundmaterial für die Diskussion diente. Dieser Studienband wird voraussichtlich in englischer Sprache in der Reihe „Begegnungen” erscheinen.

Eröffnet vom Prof. Glatz und Vilmos Szabó (Staatsekretär im Amt des Ministerpräsidenten), 9 weitere Vorträge, 80 Teilnehmer

Staatliche, nationale Symbole in Europa (8. April 2004)

Gemeinsam mit dem Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und mit dem vom ungarischen Ministerpräsidenten ernannten Fachkomitee zur Untersuchung der Symbole der ungarischen Nation und des Staates.

Die staatlichen und nationalen Symbole in Europa wurden bisher wenig vergleichend untersucht, genauso wie auch das System der Symbole für die Europäische Union wenig ausgeprägt ist. (Flagge, Hymne, Europa-Tag). Das Europa Institut Budapest hat einen 200 seitigen Band zusammengestellt, das für jeden Mitgliedstaat der EU die folgenden Themen behandelt: Hymne, Nationalflagge, Auszeichnungen, Nationalfeiertage, die Unterbringung der wichtigsten Organe der nationalen und der staatlichen Verwaltung. Anhand des Manuskriptes dieses Bandes zu den einzelnen Mitgliedstaaten wurden thematische Vorträge gehalten, die jeweils von einer regen Diskussion gefolgt wurden.

Historiker, Kunsthistoriker, Politiker, Diplomaten diskutierten über die Möglichkeiten der nationalen Repräsentation in der erweiterten EU aufgrund der diesbezüglichen Praxis in den die europäischen Länder und Nationen darstellenden Materialien. Eröffnet vom Prof. Glatz und András Bársony (Staatssekretär im Außenministerium).

12 Vorträge, 90 Teilnehmer

 

2. Vorträge

 

Waltraud Heindl (Wien): Idole oder Helden. Vorbilder in der Politik und in der Gesellschaft im modernen Österreich und Ungarn (14. Juni 2003)

Gemeinsam mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Die bekannte Forscherin der Geschichte der intellektuellen und politischen Eliten der Habsburger Monarchie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab einen vergleichenden Überblick der Haupttypen der Idole und Helden in den österreichischen und ungarischen Teilen des Habsburger Reiches zwischen 1815 und 1867. Attila Pók hat den Vortrag mit einer kurzen Zusammenfassung der Bildung der Sündenböcke ergänzt. Die anschließende Diskussion hat – unter anderen – zu Fragen der Idolen- und Heldenbildung im postkommunistischen Ostmitteleuropa geführt.

40 Teilnehmer

Gusztáv Kecskés: Die „Ostpolitik” von Frankreich und die ungarische Revolution von 1956 (21. Juni 2003)

Gusztáv Kecskés, der seine Doktorarbeit Anfang 2004 an der Sorbonne verteidigt hat, beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der französischen Osteuropapolitik nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund weitgehender archivalischen Forschungen. In seinem Vortrag hat er die französischen Stellungsnahmen zur ungarischen Revolution von 1956 in weltpolitische Zusammenhänge des Jahres eingebettet. Einen bedeutenden Teil des Vortrages hat er den Wirkungen der ungarischen Revolution auf die französischen links-orientierten Intellektuellen gewidmet, diese Problematik stand auch im Zentrum der anschließenden Diskussion. Gemeinsam mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

30 Teilnehmer

László Borhi: Wirtschaft und Politik – die ungarisch-sowjetischen Beziehungen zwischen 1945 und 1955 (30. September 2003)

László Borhi gehört der jüngeren Generation der Forscher der Geschichte des Kalten Krieges in Ungarn. Er war der erste Wissenschaftler, der die wirtschaftliche Expansion der Sowjetunion in Ungarn aufgrund weitstreckender archivalischen Forschungen ausführlich dokumentiert hat. Dieser Vortrag gab eine Zusammenfassung seiner noch nicht veröffentlichten Forschungsergebnisse. Er vertrat die Meinung, dass die Sowjetunion schon von der Endphase des Zweiten Weltkrieges an den Aufbau des sowjetischen Imperiums mit militärischen, politischen und wirtschaftlichen Mitteln gleichzeitig systematisch vorbereitet hat. Die äußerst lebhafte Diskussion gab eine Möglichkeit für die Konfrontation seiner Auffassung über den Ursprung des Kalten Krieges mit dem Standpunkt, der die sowjetische Politik nur als eine Reaktion auf die amerikanischen großmachtpolitischen Bestrebungen sieht. Gemeinsam mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

35 Teilnehmer

Claus Scharf (Mainz): Modernisierung und Absolutismus: Die Reformen Katherinas II. von Russland (14. Oktober 2003)

Claus Scharf ist einer der international bekannten Forscher der Geschichte Russlands zur Zeit des Absolutismus. Sein Vortrag gab einen breit angelegten Überblick der unterschiedlichen Theorien über den Zusammenhang zwischen politischem Absolutismus und Modernisierung in Ost- und Ostmitteleuropa. Darauffolgend stellte der Vortragende die Frage: In welchem Maße hat die Periode des Absolutismus im 18. Jahrhundert die Eigenart der russischen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung bestimmt? Bei der Suche nach einer Antwort auf diese Frage verglich er die westeuropäischen absolutistischen Systeme mit den Reformen von Katherina II. Die Themen der anschließenden Diskussion erstreckten sich vom Vergleich des habsburgischen Absolutismus mit der russischen Variante bis zu den innen- und außenpolitischen Perspektiven des heutigen Russlands.

Gemeinsam mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

35 Teilnehmer

Joseph Held (Rutgers University): Science Wars (7. November 2003)

Joseph Held ist emeritierter Professor der Rutgers University in New Jersey und seine Darstellung der Geschichte der Haupttendenzen der modernen europäischen Wissenschaftsgeschichte ist vor kurzem auf Ungarisch erschienen. In diesem Vortrag präsentierte er einige Beispiele der wichtigsten politisch gefärbten naturwissenschaftlichen Diskussionen der Neuzeit. Gemeinsam mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

35 Teilnehmer

Thomas Schreiber (Paris): Frankreichs Osteuropa Politik nach 1945 (14. November 2003)

Der bekannte französische Journalist hat seit den 1960er Jahren an allen wichtigen französisch-ungarischen und französisch-osteuropäischen politischen Verhandlungen teilgenommen. In seinem mit der Darstellung vieler persönlichen Erlebnisse illustrierte Vortrag schilderte er hauptsächlich die politischen und kulturellen Aspekte der französisch-ungarischen Beziehungen im Laufe der 1970er und der frühen 80er Jahre. Das meist angesprochene Thema der langen Diskussion war der französische Beitrag zur internationalen Anerkennung des Kádár-Regimes.

Gemeinsam mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

50 Teilnehmer, unter ihnen Diplomaten und leitende Journalisten

Scott M. Eddie (Toronto): Die polnische Frage und die Landwirtschaft in Ostpreußen. Die Tätigkeit des preußischen Einwanderungskomitees 1886–1918. (21. November 2003)

Der kanadische Wirtschaftshistoriker zog bemerkenswerte Parallelen mit den aktuellen Problemen des Landeseigentums in Osteuropa.

25 Teilnehmer

Joachim von Puttkamer (Jena): Ungarisches Unterrichtswesen zur Zeit des Dualismus – Buchpräsentation (10. Februar 2004)

Gemeinsam mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

Drei Historiker präsentierten die großangelegte Monographie des Autors, die eine ausführliche Fallstudie zum nationalen Unterrichtswesen in einem multinationalen Staat ist. Die Hauptfrage der Diskussion war in welchem Maße der Ausbau des Unterrichtswesens für die nationalen Minderheiten in der ungarischen Hälfte der Habsburg Monarchie nach 1867 zur politischen Stabilisation oder Destabilisierung des dualistischen Systems beigetragen hat.

45 Teilnehmer

Heinz Schilling (Berlin): Neue Interpretationen der Reformation (23. März 2004)

Prof. Schilling ist einer der bekanntesten Reformationsforscher in Deutschland. Der historiografisch angelegte Vortrag gab einen systematischen Überblick der Haupttendenzen der internationalen Reformationsforschung der letzten 20 Jahre. Er besprach theologisch, politik-, kultur- und sozialgeschichtlich motivierte Werke und sein Horizont umfasste auch die Tätigkeit ungarischer Forscher. Die Diskussion ging auch auf die Rolle der Kirchen in der erweiterten Europäischen Union ein. Gemeinsam mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

40 Teilnehmer

Hans Erich Bödeker (Göttingen): Die europäische Gelehrtenrepublik der frühen Neuzeit (27. Mai 2004)

Prof. Bödeker, einer der besten Kenner der westeuropäischen Kulturgeschichte der frühen Neuzeit, unterstützt mit Rat und Tat Stipendiaten des Europa Institutes seit vielen Jahren. In seinem Vortrag sprach er über die Deutung des Begriffes Wissenschaft und Wissenschaftler im Europa des 17.–18 Jahrhunderts und schilderte die Bildung einer transnationalen und transkonfessionellen europäischen „Gelehrtenidentität”. Seine wichtigsten Quellen sind Briefwechsel, Periodika und Akten wissenschaftlicher Institutionen. Die lebhafte Diskussion verglich die heutigen institutionellen Rahmen des wissenschaftlichen Lebens und die intellektuellen Bestrebungen der Wissenschaftler im heutigen Europa mit der Zeit der „Europäischen Gelehrtenrepublik”.

25 Teilnehmer

Dušan Kováč (Preßburg): Schlüsselfragen der slowakischen Geschichte im 20. Jahrhundert (11. Juni 2004)

 

3. Seminare, Kaffeerunde

 

2003

 

Vorstellungsgespräch mit den neuen Stipendiaten und Besprechung des Ablaufes des Semesters (9. September)

Gastvortragender – Dr. Herbert Lauenrot (Zentrum für Interkulturelle Begegnungen/Deutschland): „Mitteleuropa-Diskurs aus der Perspektive des Zentrums für Interkulturelle Begegnungen” (16. September)

Stipendiatsreferat – Prof. Raia Zaimova (Bulgarien): „Europäische Abbildung der Bulgaren und die bulgarische Identität” (23. September)

Stipendiatsreferat – Marton Mihai (Rumänien/Deutschland): „Ethnische Konstruktionen und die Presse. Das Statusgesetz in Ungarn und dessen Wahrnehmung in den ungarischen und rumänischen Tageszeitungen (2001–2002)” (30. September)

Stipendiatsreferat – Peter Soltes (Slowakei): „Die Rolle der fünf christlichen Konfessionen und des Judaismus im Prozess der Modernisierung der nordöstlichen Region Ungarns” (7. Oktober)

Gastvortragende – Prof. Claus Scharf (Universität Mainz): „Vorstellung des Mainzer Europa-Institutes: Forschungsschwerpunkte, Perspektiven” (14. Oktober)

Stipendiatsreferat – Anna Sledzinska (Polen): „1 % Steuerbestimmungs-modell in rechtsvergleichender Perspektive: ein Vergleich zwischen Ungarn und Polen” (21. Oktober)

Arbeitsgespräch – „Gegenwart und Zukunft des Alt-Europas” (28. Oktober)

Gastvortragender – Prof. Josef Held (USA): „Science War” (Neue Tendenzen in der modernen Wissenschaftsgeschichte) (4. November)

Gastvortragender – Prof. Horst Haselsteiner (Universität Wien/Andrássy Gyula Deutschsprachige Universität Budapest): „Projekte, Bildung, Richtlinien und Perspektiven an der neugegründeten Andrássy-Universität in Budapest” (11. November )

Gastvortragender – Prof. Scott M. Eddie (Kanada): „Grundbesitz und seine soziale Verteilung – historische und aktuelle Überlegungen am Beispiel von Preussen (1860–1914)” (18. November)

Stipendiatsreferat – Lörincz Csongor (Rumänien): „Ästhetische Positionen und mediale Kontexte bei Hugo von Hofmannsthal und Mihály Babits” (25. November)

Stipendiatsreferat – Ingrid Gabel (Deutschland): „Der Deutsch-Sächsische Frauenbund für Siebenbürgen” (2. Dezember)

Stipendiatsreferat – Anna Fundarkova (Slowakei): „Das Etablieren von ungarischen Adeligen am Wiener Hof im 17. Jahrhundert” (9. Dezember)

Gastvortragende – Agathe Gebert (Deutschland): „Entwicklung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften nach 1990 im Vergleich mit akademischen Institutionen in den neuen Bundesländern” (16. Dezember)

Abschluss des Wintersemesters

 

2004

 

Vorstellungsgespräch mit den neuen Stipendiaten und Besprechung des Ablaufes des Semesters (13. Januar)

Stipendiatsrefarat – Christian Naglo (Göttingen): „Soziologisch-politologische Frage der Sprache und Identität in Süd-Tirol und in Luxemburg” (20. Januar)

Stipendiatsreferat – Anna Fundarkova (Slowakei): „Porträt eines ungarischen Politikers. Pál Palffy: eine Fallstudie des Konfliktes zwischen Loyalitäten zum Reich und zur Nation” (27. Januar)

Gastvortragende – Krisztina Kulcsár (Ungarisches Staatsarchiv, Budapest): „Archivwesen in Ungarn” – Eine neue Vortragsreihe in der Kaffeerunde, die die Darstellung der ungarischen Forschungsorte erzielt (3. Februar)

Buchpräsentation – Joachim von Puttkamer: Buchpräsentation: „Schulalltag und nationale Integration in Ungarn. Slowaken, Rumänen und Siebenbürger Sachsen in der Auseinandersetzung mit der ungarischen Staatsidee (1867–1914)” (10. Februar)

Stipendiatsreferat – Blanka Szeghyová (Slowakei): „Gerichtshof und Rechtssprechung in den freien königlichen Städten Oberungarns im 16. Jahrhundert” (17. Februar)

Gastvortragender – Prof. Georg Michels (USA): „Zeitalter der Konfessionalisierung in Ungarn im Vergleich mit Polen und Russland im 16. und 17. Jahrhundert” (24. Februar)

Stipendiatsreferat – Harriet Nemeskürthy (Budapest): „Lage der Übersetzung der Jugendliteratur in Ungarn” (2. März)

Stipendiatsreferat–Adrian Cioflanca (Rumänien): „The Politics of Forgetting and Coming to terms with the Romanian Case in East-Central European Perspective” (9. März)

Gastvortragende – Dr. Sonia Horn (Österreich): „Geschichte(n) von Gesundheit und Krankheit: Systeme des frühneuzeitlichen Gesundheitswesens in der Habsburger Monarchie” (16. März)

Gastvortragender – Prof. Heinz Schilling (Freie Universität Berlin): „Perspektiven des Faches Geschichte in der universitären Ausbildung im 21. Jahrhundert” (23. März)

Stipendiatsreferat – Mag. Stefan Peters (Wien): „Stefan von Sarkotiå, der letzte österreichisch-ungarische Kommandierende General und Landeschef von Bosnien-Herzegowina (1914–1918)” (30. März)

Stipendiatsreferat – Franz Horvath (Deutschland): „Zwischen Ablehnung und Anpassung: Die ungarische Minderheit Rumäniens in der Zwischenkriegszeit” (13. April)

Gastvortragende – Dr. Krista Zach (München, Direktorin des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas): „Einrichtungen der Südostforschung in München: Projekte, Institutionen, Netzwerk und Forschung” (20. April)

Stipendiatsreferat–Henrieta Lászlóová (Slowakei): „Die mittelalterlichen Prämonstratenklöster auf dem heutigen slowakischen Gebiet” (27. April)

Stipendiatsreferat–Jonathan Kwan (Australien): „Deutscher Schulverein und die Deutschen in ermannstadt” (4. Mai)

Arbeitsgespräch – „Alte und neue Grenzen in der Europäischen Union?” (11. Mai)

Stipendiatsreferat – Rozalia Torma (Rumänien): „Die Presse und die Frauen: Die siebenbürgische Frauenfrage im mitteleuropäischen Kontext” (18. Mai)

Gastvortragender – Prof Hans Erich Bödeker (Göttingen, Max-Planck Institut für Geschichte): „Die Gelehrtenrepublik als europäisches Netzwerk” (25. Mai)

Stipendiatsreferat – Loretta Huszak (Deutschland): „Regionalpolitik und Regionsbildung in Ungarn: Konstruktion von Regionen und Akteure regionalpolitischer Reformprozesse” (1. Juni)

Gastvortragender – Dr. Gábor Czoch (Budapest, Direktor des Teleki Institutes): „Forschungsprojekte und Forschungsmöglichkeiten im Teleki Institut Budapest” (8. Juni)

Stipendiatsreferat – Juliane Brandt (Deutschland): „Die Norm der Gleichheit und ihre Durchsetzung in traditionellen Gemeinschaften” (15. Juni)