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III.
Stipendiaten
Juni 2007–Mai 2008

 

1. Stipendiaten des Institutes

 

DABROWSKA, Anna, Polen (nur Unterkunft)

Stipendiumsdauer: 7. April–22. Mai

Forschungsthema: Komparative Studien über die Propagandatätigkeit in Polen und Ungarn zwischen 1944 und 1956

Die Stipendiatin studierte Geschichte an der Universität Warschau. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Tadeus Manteuffel Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Ihr Forschungsgebiet ist die Geschichte Osteuropas im 20. Jahrhundert. Sie promoviert über die kommunistische Propagandatätigkeit zwischen 1944 und 1956 mit besonderer Hinsicht auf die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede in Polen und Ungarn.

Sprachkenntnisse: Polnisch, Englisch, Ungarisch, Französisch

Empfohlen von: Univ. Prof. Dr. Maciej Koźmiński und Prof. Zoltán Szász

Forschungsbericht: Im Rahmen ihrer Forschungen untersuchte und analysierte die Stipendiatin die in der Széchenyi-Bibliothek sowie in den ungarischen Archiven zugänglichen Propagandamaterialien und Dokumente. Sie wendete sich vorrangig der Bildlichkeit und dem visuellen Erscheinen dieser Quellen zu (Fotos, Poster, politischen Witze). Bei ihren Forschungen konzentrierte sie sich auf die methodologischen Ansätze der Propaganda in Ungarn, die unter der Aufsicht des kommunistischen Parteiapparats angewandt wurde. Ihre Funde und Ergebnisse nutzt die Stipendiatin, um eine vergleichende Analyse der Propagandatätigkeit in Polen und Ungarn mit besonderer Hinsicht auf die ähnlichen sowie eigenspezifischen Charakteristika zu erarbeiten.

MÜLLER, Nils, 29, Deutschland

Stipendiumsdauer im EI: 1. November–22. Dezember 2007

Forschungsthema: Die Geschichte Europas nach der Auflösung der Habsburger Monarchie

Der Stipendiat studierte zwischen 1998 und 2001 neue und neueste Geschichte als Hauptfach sowie Politikwissenschaften, neue deutsche Literatur als Nebenfächer an der Philipps-Universität in Marburg. Ab 2002 setzte er sein Magisterstudium an der Freien Universität Berlin fort und machte auch hier sein Studienabschluss. Ab 2006 promoviert er an der Freien Universität in Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Holm Sundhaussen zum Dissertationsprojekt „Europa nach Habsburg”.

Sprachkenntnisse: Deutsch, Englisch, Französisch, Kroatisch, Ungarisch, Latein und Grundkenntnisse in Russisch

Empfohlen von: Univ. Prof. Dr. Holm Sundhaussen, Prof. Dr. Milan Ristović (Universität Belgrad)

Forschungsbericht: Während des Stipendiums am Europa Institut sammelte der Stipendiat Archivmaterial zu seiner Dissertation über die Geschichte der Europaidee in der Zwischenkriegszeit in Österreich, Ungarn und Jugoslawien mit Hinsicht auf die Verwendung des Europabegriffs in der Publizistik. Hierbei bieten sich Hinweise für die Darstellung der Presselandschaft sowie für den Vergleich der Pressepolitik in den einzelnen Ländern. Die Frage lautet, inwieweit die geographische Position oder der Aktionsradius ihrer Bewohner ein regional spezifisches Europabild prägen. Nach Beendigung seiner Recherchen in Belgrad, Zagreb und Wien forschte er im Ungarischen Staatsarchiv, in den Beständen des Pressearchivs (Sajtó Levéltár) und der Abteilung für Presse und Kultur des Außenministeriums (Sajtó- és Kulturális Osztály).

NEMESKÜRTY, Harriet, 56, Ungarn

Stipendiumsdauer im EI: Juni 2007–Mai 2008

Forschungsthema: Rezeption deutscher Jugendliteratur

Studierte an der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest ungarische Sprache und Literatur sowie Germanistik.

Sie arbeitet als Lektorin beim ungarischen Verlag Magvető. Im Bereich des Fremdsprachenunterricht ist sie sowohl an der Budapester Technischen Universität tätig, wo sie Deutsch als Fremdsprache unterrichtet, als auch am Germanistischen Institut der ELTE, wo sie Seminare für Fachübersetzer hält. Sie übersetzt und redigiert literarische Werke sowie Rezensionen auf Deutsch und Ungarisch. Ihr Interesse gilt ebenfalls dem Theater und sie beteiligt sich seit mehreren Jahren an den dramaturgischen Vorbereitungen zu den Theaterstücken des Deutschen Theaters Budapest.

Sprachkenntnisse: Ungarisch, Deutsch

Empfohlen von Prof. Ferenc Glatz

Forschungsbericht: Sie unterrichtet sowohl an der Technischen Universität Budapest als auch an der ELTE im Fachübersetzerprogramm, wo gemeinsam mit den Studenten literarische Werke analysiert bzw. Übersetzungen aus dem Ungarischen ins Deutsche miteinander verglichen werden. Bei der Textanalyse belletristischer Werke geht es um die Übung globalen Verstehens, was für die Fachübersetzer, die eigentlich nie belletristische Werke übersetzen werden, bei ihrer zukünftigen Tätigkeit sehr hilfreich sein kann.

B. SZABÓ, Károly, 36, Ungarn

Stipendiumsdauer im EI: Oktober 2007–Mai 2008

Forschungsthema: Deutschsprachige Literatur zwischen den zwei Weltkriegen

Der Stipendiat studierte Germanistik an der Loránd Eötvös Universität in Budapest. Zurzeit ist er Mitarbeiter im Germanistischen Institut der Eötvös Universität. Sein Forschungsgebiet ist die deutschsprachige Literatur zwischen den zwei Weltkriegen. Er promoviert über das Groteske in Friedrich Dürrenmatts Werken.

Sprachkenntnisse: Ungarisch, Deutsch, Englisch

Empfohlen von: Prof. Dr. Károly Manherz

Forschungsbericht: Im Rahmen seiner Forschungen hat er die Erscheinungsformen des Grotesken in den Dramen und in den Prosawerken von Dürrenmatt untersucht. Dabei wird auf die gesellschaftskritische Intention des Grotesken auf die entfremdete Welt im Kontext der Nachkriegssituation fokussiert. Behandelt wird auch die Tätigkeit von Dürrenmatt als Maler und daher die Symbiose von Literatur und Malerei bezüglich der grotesken Motive bei Dürrenmatt. Nach erfolgreichem Rigorosum wird die Promotionsarbeit voraussichtlich im Frühling 2009 eingereicht.

ZACK, Bettina, 27, Österreich

Stipendiumsdauer im EI: 1. März–16. Juni 2008

Forschungsthema: Adam Müller-Guttenbrunn und die deutsche Nationalbewegung im Königreich Ungarn

Die Stipendiatin studierte Geschichte an der Universität Wien mit Studienschwerpunkt Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie im 19. Jahrhundert. Sie schrieb ihre Diplomarbeit über Frauenreisen im 19. Jahrhundert. Als Nebenfächer belegte sie Volkskunde, Germanistik und Publizistik- bzw. Kommunikationswissenschaften. Im Jahr 2004 begann sie ihr Bakkalaureatsstudium in Hungarologie. Ein Jahr später begann sie ihr Doktorat der Philosophie im Fach Geschichte.

Sprachkenntnisse: Deutsch, Englisch, Ungarisch

Empfohlen von: O.Univ.Prof. Dr. Horst Haselsteiner

Forschungsbericht: In Vorbereitung ihrer Dissertationsarbeit erforscht die Stipendiatin archivarische Quellen, zeitgenössische Zeitschriften und die ungarische Fachliteratur zu der deutschen Nationalbewegung im Königreich Ungarn. Hierbei will sie von der Person Adam Müller-Guttenbrunns ausgehend die deutsche Nationalbewegung innerhalb des Königreichs Ungarn erforschen und die internationalen Bezüge aufarbeiten. Ihren Forschungsaufenthalt nutzte die Stipendiatin, um neue Einblicke in die Stellung und Perzeption der deutschen Nationalbewegung in Ungarn zu gewinnen.

 

2. Gastprofessoren

 

ARENS, Meinolf Dr. (Deutschland)

Der Historiker Meinolf Arens ist ehemaliger Stipendiat des Europa Institutes Budapest. Er war bis vor kurzem wissenschaftlicher Mitarbeiter des Ungarischen Institutes in München und nahm an der Leitung von Projekten teil, die sich mit den verschiedenen Konfessionen sowie den Minderheiten in Osteuropa im 18. Jahrhundert beschäftigten. Sein Forschungsgebiet ist vorrangig die Geschichte Ungarns, Siebenbürgens und Moldaus im 18. Jahrhundert.

(20–21. Juni, 21–27. November 2007; 7–8. Mai 2008)

KOŹMIŃSKI, Maciej Prof. Dr. (Warschau, Polen)

Professor Koźmiński war lange Jahre im Institut für Geschichte der Polnischen Wissenschaftlichen Akademie tätig. Er ist Professor für Geschichte an der Universität in Warschau. Zu Beginn der 1990er Jahre war er Botschafter der Republik Polen in Budapest. Autor von zahlreichen Werken über die Geschichte Ungarns und Mittelosteuropas sowie über die polnisch-ungarischen Beziehungen. 2007 verfasste er zwei Werke, eines über den Kommunismus in den Ostblockländern und ein weiteres über die in Ungarn veröffentlichten Nachrichten über Polen in den Jahren 1939–1944.

Forschungsthema: Die zwischenstaatlichen politischen und kulturellen Beziehungen zwischen Polen und Ungarn zur Mitte des 20. Jahrhunderts.

(5. Juli–16. Juli 2007)

MICHELS, Georg Univ.Prof. Dr. (UCLA Riverside, USA)

Georg B. Michels ist Professor für Osteuropäische und Russische Geschichte an der University of California, Riverside (U. S. A.). Sein neuestes Forschungsprojekt „Religion und Revolte in Oberungarn, 1650–1700" beschäftigt sich anhand von vernachlässigten ungarischen Archivbeständen mit den Auswirkungen der Habsburger Gegenreformation auf die Aufstandsbewegungen, die seit 1670 vor allem Oberungarn erschütterten. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die nichtadeligen Teilnehmer und Zeitgenossen der Aufstände, d. h. Bauern, Stadtbewohner (bes. Handwerker), Grenzsoldaten und niedere Geistlichkeit. Die bisher wenig erforschten Erfahrungen dieser unteren Gesellschaftsschichten, die das Gros der Aufständischen ausmachten und oft den Ton setzten, werfen neues Licht auf die so genannten „Kuruzzenangriffe” und den darauf folgenden Imre Thököly Aufstand. Das Projekt orientiert sich methodologisch an Michels früheren Forschungen zur Geschichte des religiösen Widerstandes in Russland.

Forschungsthema: Die Habsburger Gegenreformation und die Aufstandsbewegungen in Oberungarn nach 1670

(17. August–5. September 2007)

TURDA, Marius Dr. (Oxford Brookes University, Großbritannien)

Marius Turda, ehemaliger Stipendiat des Europa Institutes Budapest, ist gegenwärtig Wissenschaftlicher Assistent an der Oxford Brookes University. Seine Forschungen umfassen die Geschichte der Biomedizin des 20. Jahrhunderts in Mittel- und Osteuropa. Er untersucht den ideologischen Hintergrund der Biomedizin, und befasst sich mit der Geschichte der Historiographie sowie der Entstehung von Theorien in der Geschichtswissenschaft.

Forschungsthema: Der biologische Nationalismus im politischen Denken Ungarns zu Beginn des 20. Jahrhunderts

(24.–28. September 2007)

WALDMANN, Peter Prof. em. Dr. (Universität Augsburg, Deutschland)

Professor Waldmann war bis 2002 Ordinarius für Soziologie an der Universität Augsburg. Sein Hauptforschungsgebiet ist der Terrorismus, wobei er einer der renomierten Fachexperten dieses Fachbereichs ist. Seine zahlreichen Bücher über den Terrorismus, seine Wurzeln und soziale sowie politische Auswirkungen, gelten als Standardwerke. Im Rahmen der Kammerveranstaltungsreihe des Europa Institutes hielt er einen Vortrag mit dem Titel „Die Herausforderungen des Terrorismus unter besonderer Berücksichtigung des religiösen Terrorismus”.

(18.–20. Oktober 2007)

PIETSCH, Walter Dr.(Wiesbaden, Deutschland)

Der Historiker Walter Pietsch untersucht an Hand von Archivmaterialien und zeitgenössischen Quellen die Stellung und den sozialen Hintergrund des Judentums in Ungarn zur Wende des 19. und 20. Jahrhunderts. Hierbei unternimmt er die Analyse des Verhältnisses zwischen dem aufstrebenden jüdischen Bürgertum und dem Grund besitzenden ungarischen Adel.

Forschungsthema: Die Positionen von Oszkár Jászi und den Bürgerlichen Radikalen zur Judenfrage und zum Großgrundbesitz im Königreich Ungarn

(8.–22. Oktober 2007)

PÉTER, László Prof. em. Dr. (London, Großbritannien)

Der international anerkannte Historiker, Prof. László Péter († 2008) ist mittlerweile Universitätsprofessor i. R. der University of London (School of Slavonic and East European Studies). Sein Fachgebiet ist die Geschichte Ungarns mit besonderer Hinsicht auf die Verfassungsgeschichte Ungarns und der Habsburger Monarchie im 19. Jahrhundert. Nach der diesjährigen Veröffentlichung seines Werkes zur Geschichte der ungarischen Revolution von 1956 auf Grund der zugänglichen Archivbestände des ungarischen Innenministeriums aus den 1950er Jahren, wendet er sich erneut der Verfassungsgeschichte Ungarns zu. Er sammelt in den ungarischen Archiven neues Material für die Veröffentlichung einer Monographie.

Forschungsthema: Monographie zur ungarischen Verfassungsgeschichte des Dualismus

(31. Oktober–8. November 2007)

SEIDLER, Andrea ao. Univ. Prof. Dr. (Wien, Österreich)

Professor Seidler ist Vorständin des Instituts für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Wien und Leiterin des Lehrstuhls für Finnougristik an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind ungarische Literaturgeschichte und ungarische Sprache, literaturwissenschaftliche Theorienbildung, Mehrsprachigkeit im Königreich Ungarn, Historische Medienforschung. Im Rahmen der Kammerveranstaltungsreihe des Europa Institutes Budapest hielt sie gemeinsam mit Dr. Zsolt K. Lengyel einen Vortrag über die Hungarologie im deutschen Sprachraum mit besonderer Hinsicht auf Österreich.

(17.–18. April 2008)

K. LENGYEL, Zsolt Dr. (München, Deutschland)

Dr. Zsolt K. Lengyel ist Vorsitzender und Direktor des Ungarischen Institutes in München. Seine aktuellen Forschungsgebiete sind die Geschichte Ungarns, Rumäniens, Siebenbürgens, des Habsburgerreiches und Österreich-Ungarns im 19. und 20. Jahrhundert mit besonderer Hinsicht auf die politischen und Verwaltungssysteme und die internationalen Beziehungen. Er befasst sich mit den interethnischen Beziehungen, der Frage der Minderheiten und den politischen Theorien in der Region. Er gilt im deutschsprachigen Raum als Experte für die Geschichte und Entwicklungsperspektiven der Ungarnkunde (Hungarologie) als interdisziplinäre Regionalwissenschaft. Im Rahmen der Kammerveranstaltungsreihe des Europa Institutes Budapest hielt er gemeinsam mit ao. Univ. Prof. Dr. Andrea Seidler einen Vortrag über die Stellung und die Perspektiven der Hungarologie im deutschen Sprachraum.

(16.–18. April 2008)

FONT, Márta Univ.Prof. (Fünfkirchen, Ungarn)

Univ.Prof. Márta Font ist Universitätsprofessorin und Leiterin des Lehrstuhls für Mittelalter und Frühe Neuzeit an der Universität Pécs (Fünfkirchen). Ihre Forschungsgebiete sind die Geschichte Ungarns unter dem Herrscherhaus der Arpaden sowie die Geschichte Ungarns im Mittelalter. Sie befasst sich ebenfalls mit der mittelalterlichen Geschichte Russlands und der Ukraine. Sie nahm an einer wissenschaftlichen Konferenz des Instituts für Russistik an der Eötvös-Loránd-Universität teil über den Wandel des Begriffs von Staat und Nation in der Geschichte Russlands und Mittelosteuropas.

(19.–21. Mai 2008)