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IV.
Veranstaltungen

 

Sitzung des Stiftungsrates und des Wissenschaftlichen Beirates (13. September 2008)

Corvinus Preisverleihung an Pál Csáky (14. September 2007)

Die feierliche Verleihung des Corvinus-Preises fand am 14. September 2007 im Hauptgebäude der Ungarischen Akademie der Wissenschaften statt. Der Preisträger des Corvinus-Preises im Jahr 2007 ist Dr. Pál Csáky, Stellv. Ministerpräsident der Slowakischen Republik, a.D. Auch als Schriftsteller bekannt. Somit ist Dr. Pál Csáky der sechste Preisträger dieses im Jahr 1996 von Senator Dr. Dr. Herbert Batliner gestifteten und alle zwei Jahre verliehenen Ehrenpreises. Im Rahmen der Festveranstaltung sprach Prof. Ferenc Glatz die einführenden Worte. Ihm folgend würdigte Prof. Arnold Suppan den Corvinus-Preisträger des Jahres 2007. Dr. Pál Csáky hielt einen Festvortrag mit dem Titel „Minderheitendasein in Europa”. Bei der feierlichen Preisverleihung waren neben den Mitgliedern des Stiftungsrates und des Wissenschaftlichen Beirates sowohl die früheren Preisträger, die Vertreter der Ungarischen Akademie der Wissenschaften auf höchster Ebene, Mitglieder des diplomatischen Korps, führende Persönlichkeiten des politischen und geistigen Lebens Ungarns als auch die Vertreter der in Ungarn lebenden slowakischen Minderheit anwesend.

 

1. Konferenzen

 

Die südöstliche Erweiterung der EU (14. September 2007)

(Gemeinsame Veranstaltung des Europa Institutes Budapest und des Programmkomitees der Nationalen Strategischen Forschungen der Ungarischen Akademie der Wissenschaften)

Die 9. Konferenz der Veranstaltungsreihe „Vorträge über den Balkan” fand im Herbst 2007 statt. Die zwei Jahre zuvor gestartete erfolgreiche Veranstaltungsreihe wendet sich den Forschungen und wissenschaftlichen Themenkreisen zu, die sich mit der Balkanregion beschäftigen, wobei die Ergebnisse im Rahmen von regelmäßig organisierten Konferenzen präsentiert werden. Gleichzeitig dient die Veranstaltungsreihe als Diskussionsforum für Balkanexperten, Wissenschaftler verschiedener Fachgebiete, politische Entscheidungsträger sowie Vertreter des wirtschaftlichen Lebens. Die am 14. September organisierte Konferenz wandte sich der südöstlichen Erweiterung der EU sowie den kurz- bzw. langfristigen Auswirkungen dieses Integrationsprozesses zu. Hierbei wurde die Perspektive der westlichen als auch der östlichen Staaten bedacht. Im Rahmen der im Kongress-Saal des Sozialforschungszentrums der UAW organisierten Veranstaltung hielten renommierte internationale und ungarische Fachexperten Vorträge. Es wurde Simultanübersetzung in drei Sprachen – Deutsch-Englisch-Ungarisch – angeboten. Den einführenden Vortrag der Veranstaltung sprach Prof. Ferenc Glatz, Mitglied der UAW, Vorsitzender des Programmkomitees des Zentrums für Balkanforschung. Prof. Andrei Pleñu, Außenminister, a.D. (Rumänien), Rektor der New Europe College in Bukarest, gab eine Ausführung über die Problematik der verschiedenen Wertvorstellungen im vereinten Europa, die neue Dimensionen des gegenseitigen Verstehens von den Staaten und Völkern Europas verlangt. Prof. Arnold Suppan (Österreich) Institutsvorstand des Instituts für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien präsentierte den Erweiterungsprozess aus einer historisch-wissenschaftlichen Perspektive und mit dem Augenmerk eines Osteuropaforschers. István Szent-Iványi (Ungarn), Abgeordneter des Europäischen Parlaments sprach über die in Verbindung mit der südöstlichen Erweiterung verbundenen Erfahrungen und Eindrücke aus dem Blickwinkel Straßburgs betrachtet. Prof. József Bayer (Ungarn), Direktor des Instituts für Politikwissenschaft der UAW, hielt einen Vortrag mit dem Titel „Unterschiedliche Traditionen und Systemkompatibilität.” András Inotai, Direktor des Forschungsinstituts für Weltwirtschaft der UAW, präsentierte die aufkommenden wirtschaftlichen Aspekte und Dilemmas in Verbindung mit der Südosteuropa- sowie Westbalkanpolitik der EU.

(120 Teilnehmer)

Slowakisch-ungarisches Historikertreffen in Budapest (11. Oktober 2007)

(Gemeinsame Veranstaltung des Institutes für Geschichte der UAW, der Redaktion der Zeitschrift „História” und des Europa Institutes Budapest)

Die östliche Erweiterung der EU im Jahre 2004 setzte die historische Beurteilung der Vertreibung der deutschsprachigen Bürger der Jahre 1945–47 auf ihre Agenda, ebenso wie auch die Debatte über die Restitution der noch heute lebenden Vertriebenen. Es ist wohl bekannt, dass Tschechien sich entschieden von jeglicher Form der finanziellen Restitution distanzierte und auch nicht bereit war die Verjährung der Dokumente anzuerkennen, die damals die Vertreibung in die Wege leiteten, wie sie auch nicht gewillt war, den Vertriebenen gegenüber jegliche Form der moralischen Entschädigung zu leisten. (Die Debatte über die Beneš- Dekrete löste auch in der deutschen und österreichischen Geschichtsschreibung heftige Diskussionen aus.) Es wurde sowohl den Ungarn als auch den Deutschen, die auf dem Staatsgebiet der Tschechoslowakei lebten, zur gleichen Zeit die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft weggenommen; es wurden die, die als Faschisten abgestempelt wurden, enteignet; und ein Teil wurde in die tschechischen Gebiete des Landes, ein weiterer Teil im Rahmen der slowakisch-ungarischen Bevölkerungsaustausches nach Ungarn umgesiedelt. (Nach 1920 lebte die zahlenmäßig bedeutende ungarische Minderheit auf den slowakischen Gebieten.) Jetzt kam es zu einem Personenwechsel beim Parteivorstand der slowakischen ungarischen Partei, und die neuen Leiter der Partei setzten die finanzielle und moralische Restitution auf ihre Agenda. Dies war der Auslöser der Debatte über die Beneš-Dekrete in der slowakischen und ungarischen Geschichtsschreibung. – Das Institut für Geschichte der UAW, die Redaktion der Zeitschrift „História” sowie das Europa Institut Budapest haben den gemeinsamen Entschluss gefasst, eine Konsultationsreihe mit Einbeziehung der slowakischen Historiker zu starten, und eine thematische Ausgabe der „História” diesem Thema zu widmen (2007/8), hierin soll auch ein slowakischer Historiker zu den Aussiedlungen Stellung nehmen. Im Rahmen dieses gemeinsamen, bilateralen Vorhabens waren die Teilnehmer der Delegation der slowakischen Historiker in Budapest Gäste der drei Veranstalter. Von Seiten des Institutes für Geschichte der Slowakischen Akademie der Wissenschaften waren der Direktor, Slavomír Michálek, sowie seine Mitarbeiter Valerij Bystricky und Eva Kowalska anwesend. Das Institut für Geschichte der UAW wurde von den Stellv. Direktoren Attila Pók und László Csorba und von Zoltán Szász, Mitpräsident des Wissenschaftlichen Beirates des Instituts vertreten. Im Rahmen des in Komorn an der Universität organisierten Landesforums der Ungarischen Koalitionspartei hielt Direktor Ferenc Glatz einen Vortrag mit dem Titel „Nationalstrategien im 21. Jahrhundert” (vor 325 Gästen). In seinem Vortrag gab er eine Ausführung darüber, dass die Erweiterung der EU die Herausbildung einer neuen Minderheitenpolitik bewirken sollte, sowohl von Seiten der neuen Staaten (der Slowakei, Ungarn bzw. nunmehr Rumänien) als auch von Seiten der Minderheitenparteien (Ungarischer Koalitionspartei bzw. Demokratischer Allianz der Ungarn in Rumänien). Es muss zur Kenntnis genommen werden, dass wir mehr gemeinsame als gegensätzliche Interessen haben. 200 Jahre lang waren die Interessengegensätze, die maßgebend waren, jetzt sind es aber die gemeinsamen Interessen. Er verwies auf die gemeinsamen Interessen der kleinen Völker innerhalb unserer gemeinsamen neuen Heimat, der Europäischen Union. Er verwies auf die Möglichkeiten in Verbindung mit den großen, Grenzen überschreitenden Projekte, deren Verwirklichung das Leben der hier lebenden Völker für Jahrhunderte bestimmen kann. (Der Ausbau von Verkehrssystemen, gemeinsame Wasserbewirtschaftungsprogramme im Zeitalter des Klimawandels, die Regelung der Migrations- und Arbeitnehmerbestimmungen, regionale Bildungs- und Gesundheitspolitik, gemeinsame Vertretung der regionalen Präferenzen innerhalb der EU).

Kosovo – dem Konflikt folgend, dem Konflikt voran (14. Dezember 2007)

(Gemeinsame Veranstaltung des Europa Institutes Budapest und des Programmkomitees der Nationalen Strategischen Forschungen der Ungarischen Akademie der Wissenschaften)

Am 14. Dezember 2007, nur einige Tage nach dem die Kontakt-Gruppe ihren Abschlussbericht dem UNO Generalsekretär überreichte, berieten im Rahmen der Veranstaltung anerkannte Experten der Balkanregion über die Konfliktsituation im Kosovo. Dem die Problematik analysierenden Eröffnungsvortrag von Prof. Ferenc Glatz folgend sprach István Gyarmati, Direktor des International Centre for Democratic Transition, über die Aspekte der europäischen Sicherheitspolitik in Verbindung mit der Konfliktsituation im Kosovo. Er nannte hierbei die Unzufriedenheit Serbiens mit Hinsicht auf die Pläne zur Auflösung der Konfliktsituation und verwies auf die durch die Einbeziehung Russlands erfolgte Verstärkung der Position Serbiens. Laut István Gyarmati hätten die ungarischen Entscheidungsträger für Außenpolitik einen entschiedenen Standpunkt vertreten sollen. Pál Dunay, Professor am Geneva Centre for Security, präsentierte die sich zuspitzende Situation im Kosovo aus der Sicht Europas und verwies hierbei auf das internationale Dreieckverhältnis zwischen den USA, Russland und der EU als entscheidend bei der Behandlung der Frage Kosovos. Er erläuterte den Standpunkt der europäischen Diplomatie. Ausgangspunkt war, dass Standardbestimmungen eingeführt und hierauf folgend der Status Kosovos festgesetzt werden sollte. Mittlerweile erscheint es den diplomatischen Vertretern sinnvoll als Erstes den Status Kosovos zu sichern und erst dann, wenn möglich, Standardbestimmungen anzuwenden. József Juhász, Hauptmitarbeiter im Institut für Geschichte der UAW, präsentierte eine Zusammenfassung und Erläuterung der politischen Aspekte des Konflikts. Er meinte, dass Kosovo nicht unbedingt zu einem Präzedenzfall erklärt werden könne, aber auch die Entscheidungen von Seiten der internationalen Gemeinschaft keine definitive Auflösung des Konflikts bringen werden. Er verwies darauf, dass Russland bestrebt sein wird die Entscheidung zeitlich auszuschieben. Imre Szilágyi, Hauptmitarbeiter des Ungarischen Institutes für Außenpolitik, wiederum ein Experte, der sich mit der Region befasst, reflektierte auf die aktuellen Ereignisse aus der Sicht der Nachbarstaaten Kosovos. Hierbei stellen sich diverse Fragen, die ohne ein besseres Verständnis der Beziehungen und Konflikte zwischen einzelnen Minderheiten, nicht behandelt werden können. Als Korreferent der Veranstaltung sprach Krisztián Csaplár-Degovics (ELTE) über die Konflikt geladene Geschichte Kosovos. Iván Halász (Institut für Rechtswissenschaften der UAW) fasste die geltenden Rechtsvorschriften und die juristische Praxis in Verbindung mit Kosovo zusammen. Géza Jeszenszky (Außenminister Ungarns a.D.) sprach aus historischer Perspektive über die Problematik der Entstehung von Nationalstaaten und verwies auf die Aspekte in Verbindung mit einem autonomen Status Kosovos. Miklós Takács (Institut für Archäologie der UAW) sprach über die historischen Denkmäler sowie den Abdrücken kollektiver Erinnerung, die die Bevölkerung der Region mit Kosovo verbinden.

(110 Teilnehmer)

Die Schiffbarkeit der Donau (25. April)

(Gemeinsame Veranstaltung des Europa Institutes Budapest und des Programmkomitees der Nationalen Strategischen Forschungen der Ungarischen Akademie der Wissenschaften)

Die Schiffbarkeit der Donau entlang der ungarischen Strecke des Flusses, welcher in Bereichen der Wirtschaft, der Kultur sowie des Tourismus ein Bindeglied zwischen der Europäischen Union und dem Balkan ist, beträgt insgesamt 70 km. Welche sind die für die Donau geltenden internationalen Abkommen? Welche Vorschriften beziehen sich auf die Schiffbarkeit dieses langen, ganz Europa durchquerenden Binnenflusses? Welche wirtschaftlichen, politischen, den Umweltschutz betreffenden sowie sozial bedingten Aspekte müssen bei der Schiffbarkeit der Donau in Betracht gezogen werden? Welche technischen Lösungen und Voraussetzungen können mit Bezug auf die Schiffbarkeit nutzbar gemacht werden, wobei ebenfalls die den Umweltschutz betreffenden Aspekte gebührende Aufmerksamkeit geschenkt wird. Schiffbarkeit und Wasserkraftwerk? Wie sieht es heute um die ungarische Schifffahrt entlang der Donau aus? Diese und weitere Fragen vor den Augen haltend wurde von Seiten der Referenten das Thema näher erläutert.

Den Eröffnungsvortrag hielt Prof. Ferenc Glatz. Er betonte, dass die Konferenz, deren Ziel es ist Empfehlungen für die Entscheidungsträger zu formulieren, die erste Veranstaltung eines neu gestarteten Projekts ist. Die Donau ist nicht lediglich eine Wasserstraße, sie ist ein verbindendes Glied Europas – der Menschen und der Regionen. Dieses Potenzial soll so gut wie nur möglich genutzt werden. Hierbei soll vorrangig beachtet werden, dass die politischen Entscheidungen ohne die fachgerechten Kenntnisse keine Ergebnisse erzielen werden. Über den Abschluss und Einhaltung der geltenden internationalen Abkommen hinsichtlich der Schifffahrt auf der Donau sprach Ernő Keskeny,Botschafter, Vizepräsident der Internationalen Donau Kommission. Diesbezüglich schilderte er die Tätigkeit, die internationale Beziehungen und den Wirkungsradius der Donaukommission. Gyula Horváth, Hauptdirektor des Zentrums für Regionale Forschungen der UAW präsentierte die aktuellen Initiativen von Seiten der EU, die Donau zum VII. Korridor der Verkehrswege in Europa zu erklären. Er verwies auf die Differenziertheit der entlang der Donau liegenden Gebiete und auf die Wichtigkeit der angemessenen Aufwendung von EU-Projektförderungen, um auch nach Beendung der EU-Projekte eine nachhaltige Entwicklung gewährleisten zu können. Pál Michelberger, ord. Mitglied der UAW und ehem. Präsident des Wasserkraftwerkskomitees der UAW, verglich die allgemeinen wirtschaftlichen Indikatoren der unterschiedlichen Transportwege und leitete hieraus die geltenden Tendenzen im Verkehrswesen der letzten Jahrzehnte ab. Die Schifffahrt hat mit Hinsicht auf die Energieaufwendung eine vorrangige Stellung, kann aber den geltenden Anforderungen mit Bezug auf die Schnelligkeit und Verlässlichkeit nicht immer entsprechen. Auch die Asymmetrie des Flussbettes der unteren Donaustrecken erschien als ein Hindernis für die Schiffbarmachung der Donau. Nach der Beschreibung der Tätigkeit des Wasserkraftwerkskomitees der UAW hinsichtlich des Wasserkraftwerks Bős-Nagymaros sprach er über den Hintergrund der Entscheidungen. János Litvai, Generaldirektor des MAHART Duna-Cargo GmbH sprach über das gegenwärtige Volumen der Schifffahrt sowie den Zustand der Häfen entlang der Donau. Er vertrat die Meinung, dass der Schifffahrt – dem Beispiel anderer europäischer Staaten folgend – ein gebührender Platz mit Hinsicht auf Transport und Logistik eingeräumt werden muss. Hierzu wird aber die Anerkennung von Seite des ungarischen Staates und des fachspezifischen Verwaltungswesens benötigt. László Csorba, Stv. Direktor des Instituts für Geschichte der UAW bot einen historischen Überblick und präsentierte den Donau-Gedanken an Hand von zeitgenössischen Quellen.

(90 Teilnehmer)

Die Donau und die Wettbewerbsfähigkeit der Region (19. Mai 2008)

(Gemeinsam mit der Budapester Corvinus-Universität)

Die Werkstattdiskussionsrunde wünschte durch Einbeziehung von Fachexperten der Bereiche Logistik und Management, Vertretern der Verwaltungsebene und der Schifffahrtgesellschaften die pro und contra Argumente für die Förderung der Schifffahrt auf der Donau zu präsentieren. Prof. László Cser, Vertreter der Corvinus Universität, betonte die Wichtigkeit einer offenen, auf gegenseitiges Verständnis beruhenden Dialogs, die Einbeziehung und Anhörung von Fachexperten sowie die objektive Erwägung der vorgelegten Aspekte bei der Ausarbeitung einer standfesten Strategie. István Mayer, VITUKI (Forschungsinstitut für Umweltschutz und Wasserbewirtschaftung) verwies auf die niedrigen wirtschaftlichen Erträge und die vielseitigen Interessen in Verbindung mit der Schiffbarkeit der Donau. János Somlóvári, Ungarische Hafendienstleistungen GmbH, sprach darüber, dass die Integration der Flussbewirtschaftung in das Verkehrswesen einer komplexen Behandlung der Problematik bedarf. Attila Józsai, Corvinus Universität, verwies auf die Unsicherheiten im Rechtssystem. Tamás Fleischer, Mitarbeiter des Forschungsinstituts für Weltwirtschaft der UAW, sprach über die ungünstigen natürlichen Gegebenheiten der Donau, die die Schiffbarkeit des Flusses hindern. Frau Marjai, Corvinus Universität, berichtete über die Ergebnisse einer Fallstudie zur Erfassung des Wirtschaftswertes der Herstellung des ökologischen Gleichgewichts. Sándor Pálfy, Universität für Technik und Ökonomie in Budapest, präsentierte an Hand von europäischen Beispielen die Möglichkeiten und Lösungen der Architektur, um die Flussufer für die dort Lebenden attraktiver zu machen.

Die Donau als Förderungsachse der Region (22. Mai 2008)

(Gemeinsam mit dem Zentrum für Regionale Forschungen, Institut für Westungarn der UAW)

Der einleitenden Rede von Prof. Ferenc Glatz folgend hielten der Direktor und die Mitarbeiter des Zentrums für Regionale Forschungen ihre Vorträge zum Thema. Prof. János Rechnitzer, Direktor des Zentrums, sprach über die jetzige Rolle der Donau und ihr Potential mit Hinsicht auf die Förderung der Region. Tamás Hardi zählte die derzeitigen Hindernisse auf, die die soziale und wirtschaftliche Zusammenarbeit der entlang der Donau liegenden Regionen erschweren, wobei er von der bereits spürbaren Kooperationsbereitschaft der Grenzgebiete berichten konnte. Frau Szörényi bot einen Überblick der Möglichkeiten zur Förderung der Touristik im Kleinraum um die Stadt Mosonmagyaróvár und verwies auf Grund der Statistiken auf die wirtschaftlichen Vorteile. Jenő Surányi bezog sich auf die Leitungsfähigkeit der Industrieachse zwischen den Städten Gönyű und Esztergom. Viktória Kundi sprach ebenfalls über die Positiva, die die fachgerechte Förderung des Tourismus auch im Bereich Inlandsreisen erbringen würden. An die Vorträge anschließend fand ein Rundtischgespräch statt, an der sich die Bürgermeister der in der Region befindlichen Städte und Ortschaften, die Vertreter der Wirtschaft und Industrie beteiligten.

Rumänisch-ungarisches Historikertreffen in Bukarest (23. Mai 2008)

(Gemeinsame Veranstaltung des Institutes für Geschichte der UAW, der Redaktionen der Zeitschriften „História” und „Magazin Istoric” und des Europa Institutes Budapest)

Eine Historikerdelegation in Vertretung der Zeitschrift „História”, des Instituts für Geschichte der UAW und des Europa Institutes Budapest folgte der Einladung der rumänischen Zeitschrift „Magazin Istoric” und reiste am 23.–24. Mai 2008 nach Bukarest. Der Vorstand der Zeitschrift „Magazin Istoric” bereitete seit längerer Zeit die Einberufung einer gemeinsamen Redaktionssitzung mit der ungarischen Zeitschrift „História” vor, und es war diese Initiative die auf Vorschlag der ungarischen Seite zu einem rumänisch-ungarischen Historikertreffen auf höchster Ebene emporwuchs. Am Treffen nahmen von rumänischer Seite Dan Berindei, der Vizepräsident der Rumänischen Akademie der Wissenschaften und Präsident des akademischen Komitees der Geschichtswissenschaft, die Akademiker Dinu G. Giurescu und Ion-Aurel Pop sowie die Redakteure der „Magazin Istoric” teil. Von ungarischer Seite waren anwesend Ferenc Glatz, ord. Mitglied der UAW, Präsident des Komitees für Geschichtswissenschaft der UAW, Direktor des Instituts für Geschichte der UAW und des Europa Institutes Budapest, Redakteur der Zeitschrift „História”; Zoltán Szász, Mitvorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates des Institutes für Geschichte der UAW, Professor des Europa Institutes Budapest und Redaktionsmitglied der „História”; László Csorba, Stellv. Direktor des Institutes für Geschichte der UAW; Attila Zsoldos, Abteilungsleiter und Mitarbeiter der Redaktion; Péter Sipos, wissenschaftlicher Rat und Mitarbeiter der Redaktion; sowie Andrea Antal, Programmsekretärin des Balkanprojektes des Europa Institutes Budapest. Das Historikertreffen, welches von den rumänischen Medien mit großem Interesse verfolgt wurde, behandelte die von Ferenc Glatz schriftlich (auf Rumänisch, Ungarisch, Englisch) in Form von Thesen unterbreiteten Themenschwerpunkte. Diese Thesen waren die Folgenden: In Folge der südosteuropäischen Erweiterung der EU zeigen die Interessen der zwei Nationen – zum ersten Male seit dem Ende der osmanischen Herrschaft (1716) – mehr Gemeinsamkeiten als Gegensätze. (Es waren diese gleichen Prinzipien, auf die sich Ferenc Glatz im September 2007 berief als er auf eine slowakisch-ungarischen Aussöhnung mit der Vergangenheit appellierte.) 1. Die Interessengegensätze der Vergangenheit können nur dann beseitigt werden, wenn die Historiker auf beiden Seiten ehrlich über die gegenseitig zugefügten Wunden sprechen und nicht einen Protokolloptimismus an den Tag legen und „über dem Tisch sich gegenseitig umarmen, aber unter dem Tisch kräftig Tritte austeilen”. Der ehrliche Streit, die ehrliche Debatte ist das erste Zeichen der Freundschaft und des Ehrgefühls gegenüber dem Anderen. 2. Die neue Generation der Historiker nimmt an den Debatten nicht länger als ein Mitglied „einer nationalen Phalanx” teil, sondern als ein individueller Forscher. 3. Wir sollten der historisierenden Tradition des politischen Denkens ein Ende setzen, und wir sollten unsere gegenwärtigen Probleme nicht länger in die Geschichte zurückprojizieren, sondern unsere täglichen Konflikte jedes Mal neu und offen besprechen. Es ist eine Sache, von wem der Karpatenbecken vor der ungarischen Landnahme besiedelt wurde (Dakern, Rumänen usw.), und wiederum eine andere Sache, welche Stellung heute die Minderheiten innehaben. Auch die Politiker sollten offen und nach europäischer Art über die aktuellen Konflikte reden. 4. Ähnlich der Friedensbereitschaft zwischen den französischen und deutschen Historikern in den Jahren 1963–73 sollte eine rumänisch-ungarische Aussöhnung zwischen der ungarischen und rumänischen Geschichtsschreibung in die Wege geleitet werden.

Regierungsforum zum Thema „Wasserbewirtschaftung im Karpatenbecken” (24. Juni 2008)

(Gemeinsame Veranstaltung des Amtes des Ministerpräsidenten, der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, bei der das Sozialforschungszentrum der UAW, das Zentrum für Balkanforschung und das Europa Institut Budapest vertreten sind)

 

2. Werkstattveranstaltungen

 

Buchpräsentation der Balkan-Bände „A Balkán és Magyarország” (Der Balkan und Ungarn) und „The European Union, the Balkan Region and Hungary” (4. Oktober 2007)

(Gemeinsame Veranstaltung des Europa Institutes Budapest und des Programmkomitees der Nationalen Strategischen Forschungen der Ungarischen Akademie der Wissenschaften)

Anlässlich der Veröffentlichung des Bandes 27. der Schriftenreihe Begegnungen unter dem Titel „The European Union, the Balkan Region and Hungary”, eine Auswahl der Studien zur Balkanforschung, die zuvor in einem ungarischsprachigen Band „A Balkán és Magyarország” (Der Balkan und Ungarn) erschienen sind, wurde ein mit Buchpräsentation verbundenes Werkstattgespräch in den neuen Räumlichkeiten des Europa Institutes Budapest organisiert. Der englischsprachige Band enthält eine Auswahl der Vorträge, die im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Vorträge über den Balkan” 2005 und 2006 gehalten wurden. Unter den Gästen der Veranstaltung waren nicht nur die Mitglieder der Programmkomitees, die zahlreichen Autoren der Bände, sondern auch ord. Mitglieder der UAW, Balkanexperten und Interessenten, die seit Beginn des Balkanprojekts die Konferenzen und Publikationen mitverfolgen. Es wurde eine rege Diskussion über die mögliche zukünftige Richtung des 2005 begonnenen Balkanprojekts geführt.

(40 Teilnehmer)

Prof. em. Dr. Peter Waldmann: Die Herausforderungen des Terrorismus unter besonderer Berücksichtigung des religiösen Terrorismus (18. Oktober 2007)

Prof. em. Dr. Peter Waldmann, Ordinarius für Soziologie an der Universität Augsburg hielt im Rahmen der Kammerveranstaltung einen Vortrag über die Herausforderungen, denen sich die Gesellschaften weltweit in Verbindung mit dem Terrorismus stellen müssen. Waldmann, der zu den am meisten anerkannten Experten auf diesem Gebiet zählt, definierte das Phänomen Terrorismus als eine spezielle Form politischer Gewalt. Der Erstellung einer Typologie des Terrorismus (sozialrevolutionärer, ethnisch-nationalistischer, religiöser etc. Terrorismus) folgend, sprach Prof. Waldmann über die Funktion von terroristischen Gewalttaten, wobei der Terrorismus in erster Linie als „Kommunikationsstrategie” verstanden werden soll. Er verwies auf die Diaspora als Nährboden religiöser Gewalt und ebenfalls auf die Rolle der Öffentlichkeit in Verbindung mit den Terroranschlägen. Anwesend waren Universitätsprofessoren der Eötvös-Loránd-Universität, der Corvinus Universität sowie führende Sicherheitsexperten der Region.

(28 Teilnehmer)

Buchpräsentation des Bandes von Bertalan Andrásfalvy mit dem Titel „Gazdálkodás az ártéren” (Bewirtschaftung der Überschwemmungsgebiete) (8. November 2007)

(Gemeinsam mit dem Verlag Ekvilibrium)

Im Konferenzsaal der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität ELTE fand die Buchpräsentation des neu veröffentlichten Bandes von Bertalan Andrásfalvy statt. Prof. Ferenc Glatz sprach die einführenden Worte. Bertalan Andrásfalvy beschrieb die einstige Bewirtschaftung der Auengebiete entlang der Donau, was mehr als das Beisammenleben von Mensch und Natur bedeutete. Ein Beisammenleben, das den Menschen Wohlstand brachte und für die Region gut und nachhaltig bewirtschaftbare Gebiete schaffte. Somit ein Beweis dafür, dass die menschliche Zivilisation nicht alleinig zum Zerstören ihrer natürlichen Umwelt, sondern auch zum Schaffen, zur nutzvollen Gestaltung, zur Erhaltung und Bereicherung der Vielfalt der Natur fähig ist. Der Autor verwies auf die Verantwortung der Großgrundbesitzer, der Händler und des Wiener Hofes bei den am Ende des 18. Jahrhunderts begonnenen Wasserregelungen und Flussbegradigungen. Die Geschichtsschreibung verschweigt allzu oft, dass die entlang der Donau lebenden Menschen für die Austrocknung der Auengebiete einen allzu großen Preis bezahlen mussten und sogar noch heute bezahlen müssen, nur um enorme Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen und somit den Interessen der damaligen Eliten zu dienen. Die Schlussfolgerung des Autors lautete: Aus alten Fehlern müssen wir lernen und diese auch eingestehen können, nur dann können die nötigen Schritte unternommen werden.

(90 Teilnehmer)

Prof. Dr. Andreas Oplatka undDr. Georg Kastner: DieBildungsreformen und ihre Perspektiven an der Andrássy Gyula Deutschsprachigen Universität (15. November 2007)

Zwei Diskussionsthemen wurden aufgeworfen: Einerseits die Anwendung der Reformen, die heute europaweit im Hochschulwesen aktuell sind, mit besonderem Akzent auf der Andrássy Universität. Andererseits die Zusammenarbeit der humanwissenschaftlichen Institutionen, die in Budapest Deutsch als Kommunikationsmittel benutzen, das Europa Institut, das Goethe Institut, die Germanistische Fakultät der ELTE und die Andrássy Universität.

Die Andrássy Universität wurde mit dem Zweck gegründet, eine Völker verbindende Universität zu sein. Eine Universität, an der Ungarn, Deutsche, Österreicher und Schweizer gemeinsam studieren und forschen können. Die Andrássy Universität sollte als eine europäische Modelluniversität fungieren, die aus den einzelnen Unterrichtssystemen dieser Länder das Beste vereint. Der Bologna-Prozess – dessen Grundgedanke es ist, die Studienleistungen in Europa so zu normieren, dass den Studenten eine Möglichkeit geboten wird, ihr Studium in einem anderen Land fortzusetzen – sollte dazu beitragen. Heute sind aber die Bildungssysteme der europäischen Länder immer noch national geprägt und selten völlig kompatibel. In Ungarn werden gegenwärtig die Reformen des Hochschulgesetzes im Sinne des Bologna-Prozesses umgesetzt, wobei die Einführung des dreistufigen Unterrichtssystems – mit Bakkalaureat-Studium, Master-Studium und Ph.D.-Studium – nicht ohne Schwierigkeiten verläuft, da fast alle Universitäten ihr Bildungssystem umstrukturieren müssen.

(30 Teilnehmer)

Univ. Prof. Dr. Arnold Suppan:Jugoslawien, Slowakei und Ungarn im Zweiten Weltkrieg (6. Dezember 2007)

Professor Suppan berichtete über seine neuesten Forschungen und den laufenden Vorbereitungen zu seinem neuen Buch über die Stellung Jugoslawiens, der Slowakei und Ungarns im Zweiten Weltkrieg. Hierbei betonte er, dass der Historisierung der Problematik des Zweiten Weltkriegs weiterhin enorme Hürden gesetzt sind. Der Zweite Weltkrieg mit Bezug auf die nationalsozialistische Machtübernahme, die Vertreibungen und Aussiedlungen wirkt weiterhin in der Erinnerung der Einzelnen und verklärt oft die Möglichkeit der wissenschaftlichen Untersuchung und die Anwendung von methodologischen Ansätzen.

(25 Teilnehmer)

Treffen der Leiter des Dekanats und der Institutsvorstände der Eötvös-Loránd-Universität: Das Europa Institut Budapest stellt sich vor (13. März 2008)

Das Europa Institut Budapest organisierte ein Treffen mit den Leitern des Dekanats und der Institutsvorstände der Eötvös-Loránd-Universität. Der Anlass der Veranstaltung war es, nach dem Einzug des Europa Institutes an die Universität den Dialog mit den Universitäts- und Institutsleitern aufzunehmen und Anknüpfungspunkte für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu finden. Das Europa Institut Budapest pflegt seit langen Jahren gute Beziehungen zur Universität, insbesondere zu dem Institut für Geschichte und dem Germanistischen Institut. Mit der Präsenz des Instituts auf dem Campus können gemeinsame Veranstaltungen in Form von Diskussionsforen und Werkstattgesprächen begonnen werden, die eine Kooperation in verschiedenen Wissenschaftsbereichen ermöglichen. Anwesend waren der Dekan, Tamás Dezső, seine Stellvertreter Csaba Borsodi, Gábor Sonkoly, aus dem Dekanat Koloman Brenner, der Vorstand des Instituts für Geschichte, Lajos Izsák, Ildikó Horn, Leiterin des Lehrstuhls für die Geschichte Ungarns im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, István Majoros, Leiter des Lehrstuhls für Universalgeschichte der Neuzeit, Jenő Gergely, Leiter des Lehrstuhls für die Geschichte Ungarns der Neuzeit sowie weitere Institutsvorstände und leitende Persönlichkeiten der Universität.

(20 Teilnehmer)

Prof. Dr. András Masát: Die Stellung der Andrássy Universität im ungarischen und europäischen Hochschulwesen (10. April 2007)

Prof. Dr. András Masát, der neu ernannte Rektor der Andrássy Gyula Deutschsprachigen Universität Budapest bot einen Überblick der Lehrtätigkeit der Universität. Er stellte die verschiedenen Fakultäten vor und sprach über die Ausbildungsschwerpunkte sowie die Zusammensetzung der Studentenschaft der Universität. Dem Vortrag folgend begann eine rege Diskussion zwischen Professor Masát und dem Dekan, Tamás Dezső, sowie den Instituts- und Lehrstuhlleitern der Eötvös-Loránd- Universität über mögliche Anknüpfungspunkte und zukünftige Kooperationsvorhaben. Allgemein wurde bedauert, dass die Andrássy Universität ihr Potenzial zu wenig ausnützt und der Öffentlichkeit nicht genügend Informationen über ihre Tätigkeit zukommen lässt. Professor Glatz stellte konkrete Fragen zur Rolle und Aufgabe einer deutschsprachigen Universität in Budapest, wobei er betonte, dass das Europa Institut Budapest, dessen Arbeitssprache seit seiner Gründung Deutsch ist, stets bestrebt ist eine Vermittlerrolle zu den deutschsprachigen Institutionen in Ungarn zu sein. Er sprach anerkennend über eine deutschsprachige Universität, die die Region betreffende, Wirtschaft und Kultur orientierte und auf Osteuropa und dem Balkan bezogene aktuelle Kenntnisse vermittelt. Hierbei sollen aber die Studenten eine Ausbildung erhalten, die sie befähigt, auf dem Arbeitsmarkt führende Positionen einzunehmen.

(30 Teilnehmer)

a.o. Prof. Andrea Seidler und Zsolt K. Lengyel: Die Stellung und Rolle der Hungarologie im deutschen Sprachraum (17. April 2008)

Im Rahmen der Kammerveranstaltungsreihe des Europa Institutes wurden Prof. Andrea Seidler und Zsolt K. Lengyel eingeladen, um einen Einblick in die Stellung und Rolle der Hungarologie im deutschen Sprachraum zu geben. Gastgeber der Veranstaltung war Prof. Ferenc Glatz. Die Vorträge der zwei Referenten präsentierten die gegenwärtige Position, die die Hungarologie im deutschen Sprachraum einnimmt. In den Jahren nach der Wende gab es einen Aufschwung im Fachbereich Osteuropaforschung, die mittlerweile abgeebbt ist. Es gilt nun neue Ansätze zu finden um das Interesse auf die Hungarologie zu lenken. Zsolt K. Lengyel sprach einem historischen Überblick folgend über die Personengebundenheit der Hungarologie in Deutschland und schilderte die neuen Perspektiven, die sich einer Region übergreifenden Hungarologie bieten. Prof. Andrea Seidler, Institutsvorstand am Lehrstuhl für Finnougristik der Universität Wien, berichtete über die strukturelle Neugestaltung an der Wiener Universität, die zu einer Verschiebung der Schwerpunkte in Richtung Slawistik führte. Prof. Ferenc Glatz argumentierte für die staatliche Unterstützung von Forschungsstellen und Universitätslehrstühlen im Ausland, die Forschungen zur Hungarologie betreiben. Hierbei verwies er insbesondere auf den Gemeinnutz dieser Tätigkeit.

(25 Teilnehmer)

 

3. Vorträge

 

Prof. Mark Kramer: Neuste Forschungsergebnisse zu der Geschichte der 1940er und 1950er Jahre (18. März 2008)

(Gemeinsam mit dem Institut für Geschichte der UAW)

Der Historiker und Harvard-Professor, Mark Kramer, berichtete über seine neuesten Quellenfunde zu der Außenpolitik der Sowjetunion zwischen 1945 und 1956. Professor Kramer gilt als anerkannter Experte des Kalten Krieges. Er leitet das an der Harvard Universität begonnene Projekt für das Studium der Geschichte des Kalten Krieges. Im Rahmen dieses Projektes werden internationale Dokumente und Archivmaterialien untersucht, die direkt oder indirekt mit der Geschichte und den Ereignissen dieser Zeit in Verbindung stehen. Der mittlerweile angesammelte Archivbestand erreicht um die 200.000 Seiten und umfasst Kopien der Dokumente des Staatsarchivs in Moskau, die vom russischen Historiker Dmitri Wolkogonow angefertigt wurden und zur Zeit nicht anderswo erreichbar sind.